läuft nur noch auf einem Topf...

Die Schrauber Kategorie
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WooF
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läuft nur noch auf einem Topf...

Beitrag von WooF »

strange things that happen...
letzte Woche ging das los, dass ich kurzzeitig Aussetzer hatte, weil der Motor nur noch auf einem Zylinder lief...
- bis man aber überhaupt zum Stehen kam, hatte sich der Normalzustand schon wieder eingestellt...
- bis gestern, als er sich mein Osterix dann mit 60 im dritten Gang nach hause geschleppt hat...

eine Kerze (in Fahrtrichtung links) furztrocken, die andere schwarz und nass (also Kraftstoff kommt offensichtlich an)...
- dass diese Kerze außerhalb des Zylinders munter vor sich hinfunkt, hat laut Trabbi-Papst Peter nichts zu bedeuten...
(dachte, unter Druck funkt's sogar eher noch leichter, aber das Kraftstoff-Gemisch wirkt dann wohl doch mehr als Isolator denn als Elektolyt... :()

erster Befund heute bei Tageslicht: die Kontaktklemme an der vorderen ZüSpu hatte sich verfärbt, als hätte da was geschmort...
- ich tippe ja ohnehin auf Wasserschaden durch in letzter Zeit zugenommener Nässe... ;)
- neue Kerzen und neue Kabel haben bisher aber leider nicht den erhofften und gewünschten Erfolg beschieden... :(

habe von Trabbi-Papst Peter schon Instruktionen erhalten, wie ich den Fehler durch Ertasten der Funkenstrecke weiter eingrenzen kann und werde weiter berichten... ;)
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Christjo de Lavendel
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Beitrag von Christjo de Lavendel »

Servus WooF 8)

Hatte das selbe Problem Anfang November auch,das der Trabant nur auf einen Zylinder lief.

Nach dem ich Zündspulen,Zündkabel,Zündkerzenstecker und Zündkerzen selbst ausschließen konnte,habe Ich denn Fehler weiter unten gesucht :!:

Und siehe da,nach dem wechsel der Gebereinheit unten lief der Trabant wieder wie Neu :lol:

Ergo,kann auch manchmal sein das die EBZA oder Gebereinheit einen knacks weg haben,und mann Sucht immer noch Oben wo der Funke sein sollte :wink:


Gruß und Frohes Fest vom Christjo de Lavendel 8)
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WooF
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Beitrag von WooF »

ich hatte ja so gehofft, dass es unten am Geber nur wieder (nach über einem Jahr ohne Probleme) mal die Kabelschuhe abgeknickt hätte...
- aber da war diesmal "alles in Butter"... ;)

Kreuzen der Anschlüsse brachte auch keine Veränderung: die vordere ZüSpu hat keinen ZüFu, die hintere funkt dafür sogar (akustisch vernehmbar), wenn das Kabel vorn über die Attrappe hängt...
immerhin könnte ich so mal auf'm linken und dann wieder auf'm rechten Topf fahren... ;)

bei A.T.U. (Saftladen... was ist ein Universalzündkabel mit Steckern für Verteiler und ZüKe? - man sollte doch meinen, dass das - technisches Grundverständnis vorausgesetzt - auch ein Azubi hinbekäme :( - aber da verlange ich scheinbar schon zu viel... :() gäb's im online-Shop sogar für teuer Geld eine ZüSpu für Trabant 1.1 (in drei Ausstattungsvarianten! - wollen die uns verar...?!?)...
- könnte man die auch im 601er betreiben?
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duesentrieb
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Beitrag von duesentrieb »

Bei Unterbrecherzündanlagen kann nahezu jede beliebige Zündspule gemäß Bordspannung verwendet werden, auch sog. Hochleistungszündspulen. (U-Kontaktverschleiß kann höher sein.)
Beachte: Manche 12V-Fremdzündspulen benötigen einen Vorwiderstand, auch eine 1.1er Spule braucht einen. (Beschreibung der Spule beachten.)
Bei EBZA ist die Zündspulenwahl extrem wichtig. Hier nur die originalen DDR-Trabant oder kleineren Wartburg Spulen verwenden. Sollte im Akutfall kein Originalteil verfügbar sein, hat aber eine 12V-"Fremd"zündspule liegen, kann man diese mit einem Scheinwerferlampen-Vorwiderstand, welcher zwischen die Klemme 15 (+) geschaltet wird, gefahrlos für die EBZA betreiben. Die Scheinwerferlampe "verglüht" den Überschussstrom. Sieht zugegebenermaßen komisch aus, hilft aber bis Ersatz geschaffen werden kann.

Bevor man "blind" irgendwas austauscht, vorbereitende Maßnahmen durchführen:
Zündkerzen, Kerzenstecker, Zündleitungen, Anschlüsse an beiden Zündspulen (bei EBZA der Masseleitung) auf sichere Montage, Festsitz, Beschädigungen und Korrosion prüfen. Unterbrecherkontakte, -Abstände, Zündungseinstellung prüfen. Anschlussleitungen/Kontakte zur Gebereinheit der EBZA, bzw. der Unterbrecher auf mögliche Defekte (Scheuerstellen, Kabelbrüche, Korrosion, Festsitz) prüfen. Ggf. Leitungen freilegen ob nicht an Befestigungen/Durchführungen Auffälligkeiten sind. Nach Möglichkeit Kompression prüfen. Hat man "nur" im Leerlauf das Problem, dass nur ein Zylinder arbeitet, dann mal auf Nebenluft-Suche gehen.

Achtung:
Die Zündung bei stehendem Motor niemals länger als 5 Minuten eingeschaltet lassen! Gefahr von Überhitzung/Schädigung der Zündspulen und, falls vorhanden, das Steuerteil der EBZA. Beim Hantieren Kurzschlüsse vermeiden, da die Stromversorgung zur Zündanlage nicht durch Sicherungen geschützt ist - Gefahr von Kabelbränden. Das Berühren von hochspannungsführenden Teilen vermeiden. Stromschläge sind zwar schmerzhaft, sonst aber ungefährlich. Träger von Herzschrittmachern, sollten von Arbeiten an der Zündanlage Abstand halten.

Für die schnelle "1-Topf"-Fehlersuche mit EBZA, hab ich folgendes Flussdiagramm gebastelt:
Dateianhänge
TEST FUNKENSTRECKE - Ergänzung<br /><br />Lüfterrad in eine Richtung drehen, bis es an einem Zündleitungsende funkt. Lüfterrad in die andere Richtung drehen, andere Leitung funkt. Hin-her drehen, wechselweise funkts. Beide Funken müssen Strecke &amp;gt;15mm überbrücken
TEST FUNKENSTRECKE - Ergänzung

Lüfterrad in eine Richtung drehen, bis es an einem Zündleitungsende funkt. Lüfterrad in die andere Richtung drehen, andere Leitung funkt. Hin-her drehen, wechselweise funkts. Beide Funken müssen Strecke &gt;15mm überbrücken
Fehlersuche-EBZA_01.jpg (67.18 KiB) 10073 mal betrachtet
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WooF
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Beitrag von WooF »

und hier der Abschlussbericht...

Christian wollte mir am Dienstag meine (noch original verpackte) Zündspule aus unserem gemeinsamen Fundus bringen.
- würde aber bis 16:00 dauern...
als er um 16:30 noch immer nicht da war, wollte ich ihn anrufen: "der Teilnehmer ist momentan leider nicht erreichbar."
um 17:00 dann sein Rückruf: da er am 24. in die USA fliegen würde und es dort höllisch Schnee hätte, musste er sich erst neue Stiefel besorgen (und das hatte dann doch wieder mal irgendwie länger als erwartet gedauert).
- leider würde er es daher nicht schaffen, mir die Spule zu bringen...
(hätte er mir das mal um 13:00 gesagt, hätte ich das verdammte Teil eben mit der Vespa geholt...
- trocken war's ja... :roll: )

naja...
Robert war auswärts unterwegs bei der Verwandtschaft, würde mir erst am 24. - so gegen 10:00 - helfen können...
- daraus wurde leider auch nichts... :(
blieb noch Alex...
- 50km durch die klirrende Morgenfrische... ;)

Zündspule eingebaut und endlich wieder die magische Kraft der zwei Kerzen gespürt...
- bis ich durch Friedberg durch war, dann wieder dasselbe Lied... :(
mit wechselnder Zündung (dreimal Umstecken) - aber auf eigener Achse! - bis zu den Eltern geschleppt...
am zweiten Feiertag mit Vaters Benz mein Ersatzteil in Windach geholt...
für unproduktive Diskussionen mit meiner Mutter, ob es legitim sei, am heiligen Weihnachstfeiertag am Trabbi zu schrauben, war es draußen glücklicherweise schlichtweg zu kalt... ;)
(ich mein', wer will es mir verbieten, am Feiertag herumzufahren?
- ich hätte dazu freilich auch die Hilfe des AvD in Anspruch nehmen können... ;))
mein Vater fühlte sich denn auch noch bemüßigt, mir zu erklären, dass eine Zündspule ein verschleißfreies Bauteil sei, das gar nicht kaputt gehen könne, solange es nicht - bspw. bei einem Unfall - mechanisch beschädigt wird...
(klar doch, ich hab nur mindestens schon vier Vespen durch Austausch dieses "verschleißfreien Bauteils" wieder flott gemacht...
- und solange Stromfluss zu Wärmeentwicklung führt und Wärme Isolationsschichten spröde macht, eine ZüSpu dazu noch im Nebel, ggf. in der Nässe hängt, ist die verschleißfreie ZüSpu vielleicht ein Ideal, fahren kann ich aber nur mit real existierenden Zündspulen und die sind definitiv nicht mit einer unendlichen Funktionsdauer gesegnet... ;))

also am Samstag in der Früh (Gott, war das frisch!) die ZüSpu gewechselt...
bei Tageslicht - und Ruhe! - betrachtet, konnte man denn auch einen Riss in der Isolierkappe der Ersatzspule von Alex erkennen.
(möglicherweise war die genannte Quelle ein Endlager für bereits ausgemusterte Zündspulen... :()
- erster Startversuch...
- ja, sie arbeiten wieder miteinander statt gegeneinander!

Finger aufgewärmt, Sachen zusammengesammelt, von den Eltern verabschiedet und dann...
- nur noch "Klack"...
Bordspannung auf grenzwertigen 12V...
"Herrje, zu lange mit der Zündung rumgespielt...!"

Starthilfeversuche blieben jedoch erfolglos...
- das Starterritzel wurde zwar bewegt, der Anlassermotor aber nicht gestartet... :(
- auch Überzeugungsversuche mit einem Hammer versandeten erfolglos... :(
also Vater gebeten mich anzuschleppen...
(einen warmen Motor hätte ich auch durch Anschieben anbekommen, aber bei -5°C?)
dazu musste ich ihn freilich aber erstmal davon überzeugen, dass es sich um ein temporäres Problem handelt, dass sich löst, wenn sich der Motor erstmal warmgerüttelt hat...

für die ganze Blase von Verwandtschaft ist der Trabbi jetzt natürlich als Alltagsfahrzeug wieder unten durch... :(
hätte Christian nur mal gleich gesagt, dass er's nicht schafft, hätte ich das Ganze erheblich dezenter und unauffällig abwickeln können...
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Beitrag von duesentrieb »

Na dann, Gratulation! :D

Deine Geschichte ist wieder der Beweis für den Spruch: "Trabantfahrer sind die Härtesten!" :D

Zu der Aussage Deines Dad "... Zündspule ein verschleißfreies Bauteil ..." stimmt!
Nur...
Verschleißfrei ist nicht gleichzusetzen mit unkaputtbar - wie Du ja feststellen musstest. :cry:

Meiner Einschätzung nach, sind Trabantzündspulen sehr nachtragend, wenn man die Zündung lange eingeschaltet lässt, OHNE laufenden Motor. Leider wurde bei der Konstruktion der EBZA ein Detail vergessen: Eine Ruheabschaltung, welche bei stehendem Motor beide Zündspulen abschaltet. So ist immer (auch bei der Unterbrecherzündung) eine Zündspule permanten bestromt, und wird somit heiß. Heiß = Schädigung der Isolierung der Wicklungen + mechanische Spannungen. Folge: Windungsschlüsse / Überschläge innerhalb der Spule und somit stetig nachlassende Zündleistung.
Durch die Überhitzung hann es zudem passieren, dass die Spule undicht, das sensible Innenleben bei "pasender" Witterung feucht und der Verfall somit noch beschleunigt wird.
Unmögliches wird sofort erledigt,
nur Wunder dauern länger!
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WooF
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Beitrag von WooF »

und der Trabantmotor ist echt hart im Nehmen... ;)

nur die sozialistische Arbeitseinstellung des Anlassers wird allmählich lästig...
- heute früh musste ich anschieben...
(wenn man allerdings weiß, dass Vollchoke angesagt ist, kommt man damit relativ schnell und gut zu Potte... ;)
- es springt sich allerdings in einen rollenden Trabbi nicht ganz so leicht wie in einen R4... ;))

ich hoffe und denke mal, dass das Problem rein kältebedingt ist und sich in nächster Zeit von selbst erledigt... ;)
- isser erstmal wachgerüttelt, arbeitet er eigentlich recht zuverlässig... ;)
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Michi
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Beitrag von Michi »

Hey WooF! Hamma jetz Glück ghabt, in der letzten Woch??? :shock: (Also, meine Pappe springt auch nach 4 Wochen stehen sofort an - grad heut nachmittag sicherheitshalber probiert. Ab morgen abend bin ich auch wieder im gewohnten 2-Takt :lol: - 4-Takt-Saison vorbei... :D 8)
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WooF
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Beitrag von WooF »

Michi hat geschrieben:Hey WooF! Hamma jetz Glück ghabt, in der letzten Woch??? :shock:
- jo, hatten wir wohl...
Michi hat geschrieben:(Also, meine Pappe springt auch nach 4 Wochen stehen sofort an - grad heut nachmittag sicherheitshalber probiert. Ab morgen abend bin ich auch wieder im gewohnten 2-Takt :lol: - 4-Takt-Saison vorbei... :D 8)
- freu Dich mal nicht zu früh... ;)
- einen erfolgreichen ersten Startversuch gab's bei mir auch... ;)
(aber glücklicherweise gibt's hier auch einen sanften Hügel, den man sich ggf. erstmal hinabrollen lassen kann... ;))
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Freeliner
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Beitrag von Freeliner »

so einen "sanften Hügel" haben wir hier oben im Norden auch,
dat Ding hat hier sogar einen Namen:

Deich. :D

Bei mir war schon zweimal ein Kabelbruch
des 3 adrigen Kabels zur Zündung ein
Problem, welches sich so wie bei dir zeigte.

Gruss
Freeliner
Aus einem Aufsatz eines Kindes in der Schule:
Sie ritten die ganze Nacht hindurch und als der Morgen graute, merkten sie, sie hatten ihre Pferde vergessen.
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