Duesentriebs Tipps: Verschraubung Auspuffkrümmer

Die Schrauber Kategorie
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duesentrieb
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Duesentriebs Tipps: Verschraubung Auspuffkrümmer

Beitrag von duesentrieb »

Servus beinand,

da es gelegentlich passiert, dass sich die Schrauben vom Auspufkrümmer am Vorschalldämpfer lockern (gerne bei längeren Ausfahrten :evil: ), oder beim zu kräftigen Hantieren an den M10-Schrauben der Gusskrümmer spontan bricht :!: , unten folgend eine einfache Zkizze für ein einfaches System diese Problematiken zu vermeiden.

Diese Methode der Verschraubung schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe:
- keine lockeren Schrauben mehr, weil Kontermuttern
- keine Bruchgefahr, da die Schraubverbindung nicht mehr 'festgeknallt' werden muss
- leiserer Lauf durch geringere Vibrationen, da die Verbindung Krümmer/Vorschalldämpfer etwas elastischer ist

Beschreibung:
Die Sechskantschaube (M10 x 75) mit Federing - U-Scheibe - Federring - U-Scheibe bestückt durch den Flansch vom Vorschalldämpfer stecken.
Nach dem die Schrauben im Krümmer eingefädelt sind, nun U-Scheibe - Federring - U-Scheibe - Federring montieren, Muttern (M10) handfest aufdrehen.
Vorschalldämpfer ausrichten und die Muttern gleichmäßig festschrauben, bis die Ferderringe 'auf Block' sind, danach eine viertel Umdrehung zurück drehen.
Abschließend mit Kontermuttern sichern.

Diese Methode hat sich schon über viele 100-tausend Kilometer sehr bewährt.

Allzeit gute Fahrt!


Viele Grüße
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WooF
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Beitrag von WooF »

kleine Ergänzung...
zum einen: man spart sich das Gegenhalten unten, wenn man eine Mutter oder ähnliches an den Schraubenkopf schweißt, mit dem sich die Schraube dann gegen das Hosenrohr abstützen kann, um nicht mehr durchzudrehen...
(am besten einen Satz Schrauben präparieren und in der Ablage deponieren - für die nächste Gelegenheit... :wink: )


beim Kadett hat mich fasziniert, dass das Hosenrohr von Federn in den Krümmer gedrückt wurde (allerdings ist da auch eine Dichtung im Einsatz)...
- die Schrauben haben - w.i.m.r.e. - in etwa dieselbe Dimension wie sie auch beim Trabbi erforderlich wäre.
Frage: ließe sich das System evtl. übernehmen (oder ist da auf der Seite, auf der sich der VSD ausdehnt, zu wenig Platz für die Feder?)
Trabant bedeutet Gefährt(e), nicht Ge(h)hilfe...

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- "wozu das denn?! wir ham doch schon 'ne Panne!"

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duesentrieb
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Beitrag von duesentrieb »

Hallo Woof,

die von Dir erwähnte Methode mit der angeschweißten Mutter hat der Freeliner früher in der Kategorie "Downloads/Knebelschrauben am Krümmer" erwähnt.
Ist eine feine Sache, aber nicht jeder hat ein Schweißgerät in direktem Zugriff - aber sooo oft muss man da ja üblicherweise nicht ran.

Das Feder-System vom kapitalistischen Klassenfeind (Opel) habe ich vor so knapp 20 Jahren schon ausprobiert. Funktioniert auch sehr gut, nur müssen die Opel-Schrauben im Krümmer-Durchgang verjüngt, (abdrehen) und die Bohrungen im Krümmer vergrößert werden. Von unten anzusetzen ist unpraktikabel.

Die Variante mit etwas längeren Schrauben + extra Federringen/U-Scheiben + Kontermutter bekommt man mit baumarktüblichen Teilen schnell und unkompliziert 'gebacken'.

P.S.:
Ein Hosenrohr ist, wenn zwei Abgasrohre sich zu einem vereinen. Beim Trabi ist der Abgaskrümmer quasi das Hosenrohr und nicht der Rohrstutzen vom Vorschalldämpfer - Klugscheissermodus aus :wink:


Viele Grüße
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Felix
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Beitrag von Felix »

Hallo,

diese Vorschalldämpfer - Krümmer - Verbindung klingt für mich echt gut. Ich hatte auch schon darüber nachgedacht in die Verschraubungen jeweils eine sehr straffe Feder mit einzusetzen (war ein Tipp von meinem Opa (Jahrzehntelanger Trabantfahrer)), zwecks Geräuschminimierung. Die Variante mit den Federringen erscheint mir aber praktikabler - wird bei Gelegenheit umgesetzt.

Da der Vorbesitzer von meinem Trabi an dieser Stelle 2 unterschiedliche Schrauben (Länge, Durchmesser und Festigkeit unterschiedlich) verbaut hat, würde ich gern dabei auch diesen optischen Schandfleck gleich beseitigen (ich brauch meine Symmetrie) und 2 neue identische Schrauben verbauen. Daher würde mich interessieren welche Festigkeit die Schrauben dieser Verbindung besitzen sollten (Maße stehen ja schon oben). Ich vermute mal, das es an dieser Stelle nichts außergewöhnliches ist, da der Krümmer vermutlich zuerst nachgibt. Aber Fragen kostet ja nix. :roll:

Gruß, Felix
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Christjo de Lavendel
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Beitrag von Christjo de Lavendel »

Hallo und Servus 8)

Klingt echt Praktikabel die Lösung :idea:

Ich für meinen Teil habe Edelstahlschrauben mit der Festigkeit 10.9 verschraubt,denk aber mal das die 8.8 auch genügen dürften.

Ferner habe Ich oben bei der Mutter nur eine Beilagscheibe und danach einen Federring um sich die Kontermutter zu sparen.

Hält bis her sehr gut,und an denn Schraubenköpfen habe Ich noch eine Mutter anschweißen lassen,damit man die Mutter besser anziehen kann und der Schraubenkopf sich nicht mitdreht.

Gruß und werde diese Lösung eventuell mal Testen

Christjo 8) 8)
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Felix
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Beitrag von Felix »

So, habe das heute mal umgesetzt, genau wie von Peter beschrieben. Ich habe den Eindruck, dass er ab 80 weniger Röhrt, oder zumindest das Röhren etwas später anfängt. Sonst konnte ich nichts feststellen.

Was ist genau mit auf Block verschrauben gemeint? Ich habe es so gemacht, dass ich die Muttern so fest gezogen habe wie ich meine, dass es das Gussmaterial noch gut aushalten müsste (also schon ziehmlich fest, aber nicht mit Gewalt). Anschließend bin ich ne Viertel Umdrehung zurück. So richtig?

Gruß, Felix
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duesentrieb
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Beitrag von duesentrieb »

Hallöle,

mit 'auf Block' ist gemeint, dass die Federringe nicht mehr weiter nachgeben können, also quasi platt gedrückt sind.
Man merkt es beim Festziehen dass es relativ plötzlich schwer geht. (Die erste Mutter muss also nicht so fest angezogen werden, als sonst bei dieser Verschraubung üblich.)
An diesem Punkt angekommen, wieder eine 1/4 Umdrehung lockern und dann kann man die Kontermutter festschrauben.

Viele Grüße

duesentrieb
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Felix
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Beitrag von Felix »

Sehr gut, so hab ich es gemacht. Bei der Fahrt nach Esterndorf am Samstag hatte ich dann doch den Eindruck, dass sich diverse Dröhngeräusche in allen Drehzahlbereichen reduziert haben. Also ein Super Tipp alles in Allem.

Was könnte man noch so für die Geräuschreduzierung tun?

Gruß, Felix
Roern77
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Beitrag von Roern77 »

Felix hat geschrieben:Sehr gut, so hab ich es gemacht. Bei der Fahrt nach Esterndorf am Samstag hatte ich dann doch den Eindruck, dass sich diverse Dröhngeräusche in allen Drehzahlbereichen reduziert haben. Also ein Super Tipp alles in Allem.

Was könnte man noch so für die Geräuschreduzierung tun?

Gruß, Felix
Also ich kann mich da nur anschließen...ein super Tipp, habe heute den Umbau vollzogen, auch gleichzeitig den Rückbau auf den "normalen" Luftfilter...und siehe da, er dröhnt kaum noch...würde sagen so passt das ersteinmal!

Liebe Grüße

Jörn
....Auf der ganzen Welt ist dein Hund der einzige, der dich mehr liebt als sich selbst...

...Ich wünsche mir eines Tages der Mensch zu sein, den meine Hund in mir sieht...
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duesentrieb
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Beitrag von duesentrieb »

Felix hat geschrieben:
Was könnte man noch so für die Geräuschreduzierung tun?

Gruß, Felix
Nun ja, es gibt da noch ein paar Dinge:
Im Motorraum selbstklebende PUR-Schaummatten verbauen - an der Stirnwand gibt es den größten Effekt. Diese kann auch von innen mit selbstklebenden Bitumenmatten (da wo große ebene Blechflächen sind) und zusätzlich mit Teppichbodenresten (Schaumrücken in Richtung Strirnwand) gedämmt werden.
Auch sind weiche (Fremdfahrzeug-) Auspuffgummis geeignet die Schwingungen auf die Bodengruppe etwas zu reduzieren. (Halterungen singemäß abändern.)
Von einem Schweizer Trabischauber hab ich erfahen, dass eine Motorunterverkleidung mit Noppenschaumstoff (PUR) versehen, eine Besserung bringt, aber aufpassen, dass die Abluft ungehindert entweichen kann.
Aus einem früh-60er Jahre SW-DDR-Film ist zu entnehmen, das eine Kapselung des Kühlgebläses, also ein separater Kühlluft-Ansaugschacht auch die Penetration der Gehörgänge veringern kann. Nur sowas zu basteln, ist nicht wirklich einfach.
Lüfterheulen ließe sich auch durch den Umbau auf Wasserkühlung verhindern - aber wer tut sich sowas an?!? :shock:
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Felix
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Beitrag von Felix »

duesentrieb hat geschrieben:Im Motorraum selbstklebende PUR-Schaummatten verbauen - an der Stirnwand gibt es den größten Effekt.
Ja, das hatte ich ja schon bei dir gesehen. Da werde ich mir mal Gedanken zu machen. Ich tendiere aber mehr zu der Variante, die Stirnwand vom Innenraum aus zu dämmen. Erscheint mir irgendwie optisch schöner, wenn im Motorraum keine störenden Dämmmatten kleben. Man muss da wohl nur aufpassen, dass man die Pedalerie noch vollständig durchtreten kann :D . Im Motorraum könnte ich mir höchstens vorstellen, den Unterbodenschutz bis hoch zur Kante unter dem Tank/Batterie hoch zu ziehen. Darüber finde ich sieht es doof aus :P . Aber ich werds mir bei Gelegenheit nochmal bei dir anschauen.
duesentrieb hat geschrieben:Auch sind weiche (Fremdfahrzeug-) Auspuffgummis geeignet die Schwingungen auf die Bodengruppe etwas zu reduzieren.
Aha, das hab ich noch nicht gehört. Werde mich mal diesbezüglich umschauen.
duesentrieb hat geschrieben:Von einem Schweizer Trabischauber hab ich erfahen, dass eine Motorunterverkleidung mit Noppenschaumstoff (PUR) versehen, eine Besserung bringt, aber aufpassen, dass die Abluft ungehindert entweichen kann.
Kann mir irgendwie unter einer Motorunterverkleidung gerade nichts sinnvolles vorstellen?!?
duesentrieb hat geschrieben:Aus einem früh-60er Jahre SW-DDR-Film ist zu entnehmen, das eine Kapselung des Kühlgebläses, also ein separater Kühlluft-Ansaugschacht auch die Penetration der Gehörgänge veringern kann.
Der Film heißt "Der Umweg zum Hauptweg" und ist einfach nur köstlich. Ja, aber ich denke Experimente in der Richtung sollte man auch nur machen, wenn man wirklich Ahnung davon hat. Nicht das am Ende nicht genug Kühlluft ankommt.
duesentrieb hat geschrieben:Lüfterheulen ließe sich auch durch den Umbau auf Wasserkühlung verhindern - aber wer tut sich sowas an?!? :shock:
Aber naja, wenn man Wasserkühlung haben will, kann man sich auch gleich nen Blechauto kaufen. ;)

Gruß, Felix
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