mechanische Zündung, Drehzahlmesser und Blitzpistole

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WooF
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mechanische Zündung, Drehzahlmesser und Blitzpistole

Beitrag von WooF »

als ich vor einem halben Jahr wieder mal von elektronischer auf mechanische Zündung umstellen musste, stellte ich erstmal fest, dass der DZM wieder wild hin und her pendelt.
vom Abblitzen der Vespa her weiß ich (hab ich mal gehört oder gelesen), dass diverse Ungenauigkeiten im Festlegen des ZZP daran liegen, dass die Sensorik einen rechteckigen Spannungsverlauf erwartet, ein Unterbrecher diesen aber nicht liefern kann, weil er diesen "verschmiert"...
k.A. ob das so stimmt (E-leck-Trick is nich mein Fach), aber zumindest klingt's plausibel... :wink:
(seltsam isses aber doch, denn die Blitzpistole nimmt doch den Strom, der durch's Zündkabel fließt, als Signal... :?: )

sei's drum, mein DZM im Osterix zeigt mittlerweile relativ konstante Werte an...
(die elektronische kriegt's auch nicht besser hin... :wink: )
kann es sein, dass sich die Unterbrecher erst irgendwie "freiklopfen" mussten?

und woher kommt eigentlich das Hochschnellen der Anzeige, wenn ich vom Gas runtergehe und auskuppele?
(- auch im Vierten; dank Freilauf dann auch ohne Auskuppeln...)
Trabant bedeutet Gefährt(e), nicht Ge(h)hilfe...

- "ich ruf dann mal den Pannendienst..."
- "wozu das denn?! wir ham doch schon 'ne Panne!"

von Trabantfahrern lernen, heißt fahren lernen!
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duesentrieb
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Beitrag von duesentrieb »

Hallo WooF,

wenn der Drehzahlmesser unruhig ist, springt, kann Kontaktprellen der Auslöser sein.
Ursachen hierfür:
- Unterbrechernocken läuft unrund, hat Spiel, vorderes Hauptlager der Kurbelwelle defekt - Kontakt hebt ab, macht kurz wieder zu und nochmal auf.
- Kontaktabstand zu klein
- Wackelkontakt(e) an den el. Verbindungen

Noch ein Tipp zur Unterbrecherzündung in Verbindung mit 12V-Anlage:
Den Fliehkraftversteller blockieren in dem man eine Kerzendichtung unter die Schraube des Fliehkraftverstellers legt und die Schraube mit ganz aufgespreizten Fliehgewichten festzieht.

Warum:
- Eventuelles Spiel des Fliehkraftverstellers (Nocken/Welle) wird eliminiert --> genauere Zündung
- Leerlaufverbrauch niedriger, da ZZP früher ist
- Schnelleres Abtouren in den Leerlauf
- keine Fummelei mit Aufspreizvorrichtung --> schnellere Kontrolle / Einstellung der Zündung

Aber wozu ist dann dieser Klapparatismus überhaupt gut, wird sich der geneigte Leser denken.
Die P50-Motoren hatten einen festen Unterbrechernocken. Mit Einführung des 600ccm-Motors kam es bei niedrigen Temperaturen zu Startschwierigkeiten. Die 6V-Technik hat eine ziemlich niedrige Starterdrehzahl und wenn alles recht zäh ist und somit noch langsamer dreht, "schlugen" die Motoren zurück.
Dann wurde der Fliehkraftversteller eingebaut, welcher beim Starten und im Leerlauf einen ZZP nahe OT ermöglicht und erst bei Überschreiten der Leerlaufdrehzahl (~1500 1/min) nahezu sprunghaft auf Frühzündung verstellt (Schnappcharakteristik).
Bei der EBZA wurde diese Funktionalität wieder abgeschafft, da etwa ein Jahr vorher auf 12V umgestellt wurde, somit der Anlasser deutlich mehr Bumms hat und ein Zurückschlagen bei sibirischen Zuständen nicht mehr auftritt.
Unmögliches wird sofort erledigt,
nur Wunder dauern länger!
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