plötzlich Zündung tot...

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WooF
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plötzlich Zündung tot...

Beitrag von WooF »

servus...
bin mittlerweile echt ratlos und brauche ein paar Tips...

habe am Samstag eine Zylinderkopfdichtung gewechselt, bevor sie ganz durch war...
(nichts für die Ewigkeit; ein Bolzen ließ sich nicht mehr richtig festziehen, muss aber erstmal die Ersatzbolzen und den Gewindeschneider für just diese Situation finden...)
als ich soweit alles wieder zusammen hatte und starten wollte, musste ich feststellen, dass die Zündung sich komplett tot stellt...
zunächst hatte ich vermutet, dass ich nach dem kurzen Testlauf mit nur einem Zylinder vergessen hatte, die Zündung wieder auszuschalten und während ich die Dichtung ausgetauscht habe, irgendwas in der Elektronikbox durchgeschmurgelt wäre.
meine mechanische Zündung, die ich vor zwei Jahren noch immer dabei hatte, war nicht mehr auffindbar (das Ganze passierte natürlich bei meinen Eltern) nur der Hall-Geber für die E-leck-tronik, bei dem mal das mittlere Fähnchen abgerissen ist (wurde ersetzt), war noch zu finden.

normalerweise, als ich der e-leck-tronischen Zündung noch nicht so über den Weg traute, war das immer der erste Test: anderen Geber anschließen, Zündkabel auf den Motorblock legen, Zündung an und man konnte die mit der Drehung des Gebers abwechselnden Zündfunken beobachten...
diesmal jedoch "njente"... :(
dann halt "mit Gewalt"...
offensichtlich ist das Gebersignal nur ein hinreichend niedriger Widerstand...
sollte der Geber meine Löterei nicht wirklich überlebt haben, kann man seine Funktion auch emulieren indem man die Kabelenden zusammenführt...
- immer noch nichts... :(

erste Phase der Ratlosigkeit...
hatte ich die Zündung wirklich ausgeschaltet?
- theoretisch ja, denn der Motor lief ja auf dem rechten Zylinder (ohne die befürchtete Geräuschkulisse), also musste ich die Zündung doch abgestellt haben, um ihn wieder anzuhalten...

die Kompressionsprüfung hatte ich doch ohne Zündung gemacht, indem ich einfach den Anlasser überbrückt habe...
- kann die Zündung da Schaden genommen haben?

aber irgendwo daheim mussten ja noch eine oder zwei Elektroniken herumliegen...
eine habe ich dann sogar gefunden...
(die andere könnte noch in der Garage liegen, zumindest steht da ein Trabbi, der letztes Jahr noch angesprungen ist (bevor ich ihn einer Zündspule beraubt habe)...)

aber auch mit dieser Elobox noch immer kein Zündfunke... :(
gibt es da vielleicht eine Sicherung, die die Zündung absichert und durchgebrannt sein könnte?
(Kontrollleuchte leuchtet aber!)
fürs Messen war's gestern leider schon zu dunkel...

wie kann man die grundsätzliche Funktionstüchtigkeit einer Zündungs-Elobox testen?

was könnte ggf. beide Zündspulen unauffällig und nahezu gleichzeitig gekillt haben?
(ein zusätzlicher Satz Zündspulen wäre ja kein Fehler - für den Trabbi in der Garage brauch ich sie eh irgendwann mal... ;))

bitte um Anregungen...
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Felix
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Re: plötzlich Zündung tot...

Beitrag von Felix »

Hallo Woof,

das Gebersignal ist mitnichten ein hinreichend niedriger Wiederstand. Es handelt sich um einen Hall-Sensor. Wird dieser von Strom druchflossen liefert er abhängig von dem Magnetfeld das ihn durchdringt eine bestimmte Spannung. Die Geberleitungen kurzzuschließen ist daher denkbar ungünstig. Wie sich das nun alles bei der EBZA verhält weiß ich auch nicht. Solche Experimente hab ich nie gemacht. Aber deine Grundannahme war in jedem Fall falsch. Ich begebe mich jetzt auf dünnes Eis, aber ich würde einfach mal prüfen, ob die EBZA eine der Zündspulen mit Spannung versorgt. Die Spannungsversorgung wird ja immer je nach Gebersignal zwischen den Zündspulen gewechselt. Wenn auf beiden keine Spannung ist, würde ich auf das Steuerteil tippen. Aber das ist nur so eine vage Vermutung. Im Internet gibt es mit Sicherheit Anleitungen zum Prüfen des Gebers. Wenn der als Fehlerquelle auszuschließen ist, und die Verkabelung korrekt ist, dann ist es wohl das Steuerteil selbst. Bei Dauerzündung an, brennt meines Wissens nach aber zuerst einmal die Zündspule die gerade geladen wird durch. Ich vermute mal, dort brennt auch nur die Erregerwicklung durch, die man ja mit einem einfachen Multimeter durchmessen kann. Einfach mal den Wiederstand auf der Niederspannungsseite der Zündspule prüfen. Aber wenn es das wäre, müsste er zumindest auf dem anderen Topf zünden. Ist mir aber alles noch nie passiert, daher sind das nur theoretische Aussagen. Vielleicht hilfts ja weiter. Sorry für die losen Gedanken, aber eine systematische Fehlersuche hab ich jetzt auch nicht im Ärmel.

Gruß, Felix
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WooF
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Re: plötzlich Zündung tot...

Beitrag von WooF »

die EBZA entscheidet aufgrund des Gebersignals nur, welche ZüSpu Masse bekommt...
ich vermute (und hoffe) dass ein Durchbrennen der ZüSpu eigentlich nur bei mechanischen Zündungen vorkommt (denn da ist ja immer eine "durchgeschaltet")...
bei einer EBZA hätte es eine gewisse Logik, wenn die EBZA vor der ZüSpu "entnervt aufgeben" würde...
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duesentrieb
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Re: plötzlich Zündung tot...

Beitrag von duesentrieb »

Servus WooF,

eine spannende Aufgabe hast Du da! :)

Lies mal im blauen Elektrik-Ordner vom letzen BTC-Schrauberfest auf Seite 12 und 13 nach und Du wirst bald wieder eine funktionierende Zündung haben. :)


Gutes Gelingen!

LG
Unmögliches wird sofort erledigt,
nur Wunder dauern länger!
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duesentrieb
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Re: plötzlich Zündung tot...

Beitrag von duesentrieb »

Servus,

bezüglich Fehlersuche EBZA - siehe hier:
magic_viewtopic.php?f=7&t=920

Dieses Ablaufdiagramm hilft, um einen Fehler an der serienmäßigen EBZA schnell finden zu können.
(Serienmäßig = original Trabant-Komponenten wie Zündspulen, Zündkabel, Geber, Steuerteil und (seriengleichen) Kerzensteckern.)

LG
Unmögliches wird sofort erledigt,
nur Wunder dauern länger!
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