Weltuntergang

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trabidriver
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Re: Weltuntergang

Beitrag von trabidriver »

Dieser Film ist wirklich empfehlendswert,
würde manchen Schnarcher wachrütteln.
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Roern77
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Roern77 »

Servus beinand,

da ich eure Diskussion angeregt verfolge möchte ich nun meinen Senf auch mal dazu abgeben.

Es mag für uns "demokratie" verwöhnte Bildungsbürger eine reizvolle Idee sein, den wohlwollenden Diktatur oder auch Monarchen gedanklich herbei zu sehnen, aber leider gibt uns unsere eigene wie zahllose Beispiele der Weltgeschichte hierzu genügend Hinweise, dass dieser Gedanke fatale Folgen haben kann.
Sicher, eine Demokratie hat ihre Schattenseiten, sie ist zu sehr auf das Erlangen von Mehrheiten ausgelegt die mitunter schwer in "sinnvoller" Zeit erbracht werden kann.
Da ist der Ruf nach dem "starken Mann/Frau" durchaus verständlich.

Nur frage ich euch, was ist denn in diesem unserem Land noch relavant genug dass es von einem demokratisch gewählten Organ, was vom Volke legitimiert ist diskussiert und zur Abstimmung gebracht wird?

Alle unser Land und damit uns und vorallem unsere Kinder betreffenden Entscheidungen werden auf europäischer Ebene und somit nicht von uns legitimierten Vertretern bestimmt.

Die nationalen Parlamente sind doch zu Marionetten der "europäischen oder sagen wir lieber westlichen Konzern und Finanzelite verkommen, die durchzuwinken haben, was geflissentlich in den Kram passt.

Die Umverteilung des Volksvermögens von unten nach oben, die Verelendung ganzer Landstriche oder besser Länder, die damit verbundene Bürgerkriegsgefahr wird doch nur durch die immerzu wiederkäuende Phrase des Wachstums und dem damit verbundenen "Möglichkeiten" durch die Medien dem mittlerweile dumpf gewordenen Bürger zwischen Doku-Soaps und Talentschows in Form von Tagesschau zur besten Sendezeit serviert, damit dieser über die wahren Zustände in seiner Gesellschaft tunlichst im Unklaren gelassen wird.

Die aneinander Reihung von "Krisen"...Nahe-Ost-Krise...Syrienkrise...Währungskrise...Haushaltskrise (USA)...Eurokrise...Balkankrise...Energiekrise...haben doch zu einer Abstumpfung geführt, in welcher man das Volk nach Gut dünken durch restriktive Maßnahmen in das verwandeln kann, was es in einer "Diktatur" sein soll, nämlich willfähige Sklaven eines übergeordneten Systems.

Also frage ich euch, warum über Diktaturen nachdenken oder sie herbei sehen, wenn wir schon längst in einer leben?

Meine eingangs erwähnte unterschwellige Befürchtung, nämlich der Gier nach Land, Lebensraum oder vollkommener Macht ohne auf die Belange und Wünsche anderer Rücksicht zu nehmen, kann man getrost beiseite Schieben, denn wenn man das Potential unserer Waffen die sich in den Arsenalen der "Global-Player" befinden betrachtet...ist eine Verwendung dieser, dann sowieso mit dem Wunsch/Ziel nach der 99% igen Bevölkerungsdezimierung begründet.

Die Frage die sich dann allerdings stellen dürfte, wird sein...was machen die, die überleben?

Mir persönlich ist der Lauf unserer Gesellschaft ziemlich gleichgültig, da mein Leben endlich ist und ich nicht vorhabe Kinder in diese Welt zu setzen.

Mein Handeln beschränkt sich auf's "überleben"...zumindest solange, bis ich den Löffel abgebe ohne dies selbst tun zu müssen.

Ich verwende Energiesparlampen und lasse keine Geräte im Standby weil so die immer weiter steigenden Strompreise abgefangen werden können, ob die Verwendung (Energiesparlampen) ökologisch sinnvoll ist, darüber brauchen wir nicht diskutieren, aber man kann an ihrem Beispiel gut die Handlungsweise unserer gewählten Volksvertreter sehen.
Jedoch muss man der fairness halber erwähnen, dass unsere Marionetten Regierung sowieso nur umgesetzt hat, was Brüssel vorgab...insofern, es sei ihnen verziehen.
Einzig die Abwrack-Prämie vor nicht allzu langer Zeit ist auf ihrem eigenen M*** gewachsen, wenn ich mich nicht irre...ich glaube da ging es um die "sinnhafte" Anschaffung von "ökologisch wertvolleren" Autos...oder doch nur um die Autoindustrie...ach ja, stimmt...das war ja die "Absatz-Krise"...

Es ist sinnfrei darüber zu diskutieren, was man als "Einzelner" ändern könnte, weil unserer föderalistischer Staat und unsere Verfassung keinerlei Möglichkeiten bieten Veränderungen wirklich herbei zu führen...sollte jemand dennoch die Lust verspüren und es versuchen wollen, so hat er/sie meine besten Glückwünsche...jedoch sollte er/sie sich im Klaren darüber sein, vorausgesetzt er/sie unterwirft sich dem bestehenden System, anders wird er/sie es auch nicht machen können, auf einen langen Weg einzustellen hat...auf dem er/sie aller Wahrscheinlichkeit nach, irgendwann zu der Erkenntnis gelangen wird, dass es besser ist nichts zu ändern und sich die Taschen zu füllen, solange es noch geht.

Wir leben in einer Zeit, in der für Idealisten kein Platz ist.
Leider...

Aber ich bin dennoch gespannt auf das was kommen wird...(man denke an den Film Armagedon, wo der Freak auf dem Asteroiden auf der Atomrakete reitet, und von sich gibt...er hat sich einen spitzen Platz für den Weltuntergang reserviert)...in diesem Sinne dank dem neuen "Rundfunkbeitrag" sitzen wir jetzt wenigstens alle "In der ersten Reihe"... ;)

Ich bitte um rege Antworten, Anregungen, Anmerkungen, Zurechtweisungen, Klarstellungen und aller anderen geistigen Ergüsse...! :)
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Felix
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Felix »

Hallo Roern77,

das was du schreibst dürfte insgesamt so ziemlich die Durchschnittsmeinung und -erkenntnis sein, die ich in meinem Bekanntenkreis so gehört habe. Das soll jetzt nicht negativ gemeint sein. Vieles ist eben so und lässt sich auch nicht viel beschönigen. Aber ich sage jetzt mal ganz provokativ, dass man sich mit der Schlussfolgerung, dass man daran eh nichts mehr ändern kann, die Welt eben einfach nur ein bisschen bequemer macht. Man entzieht sich damit der Verantwortung. Genau das finde ich nicht richtig. Man kann eben doch etwas tun. Beispiele hab ich schon genannt. Sicher wird man damit nicht die Welt revolutionieren oder das System ändern. Vielleicht zögert man das allseits beschworene Ende nur ein wenig hinaus. Aber das einem alles völlig gleichgültig wird, kann ich absolut nicht befürworten. Ebensowenig wie die Schuld immer nur auf Andere zu schieben. Es gibt eben auch genug Beispiele wo die Gesellschaft von unten revolutioniert wurde. Wir haben da in Deutschland ja schon einiges erlebt. ;) Sicher standen damals auch die politischen Weichen günstig. Ich bin wahrlich kein Weltverbesserer. Aber ich verstehe nicht, wieso man alles für völlig sinnlos hält, wenn man schon die Erkenntnisse hat, dass Politik und Medien uns nur verdummen und wo die Übel der Welt liegen. Und diese Erkenntnis haben eigentlich fast alle die ich kenne. Aber trotzdem setzen sich alle immer weiter vor die Flimmerkiste und lassen sich verblöden. Meine Schlussfolgerung ist, dass es eben schön bequem ist, vor den scheinbar unlösbaren Problemen unserer Gesellschaft aufzugeben. Nur weil der Einzelne nicht viel ändern kann, heißt das noch lange nicht, dass die breite Masse nichts ändern kann. Aber so ist der Mensch wohl - bequem. Da schließe ich mich ja auch nicht aus. ;)

Gruß, Felix
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Roern77 »

Servus Felix,

es ist schön, dass du das Kernproblem ansprichst...nämlich die Bequemlichkeit der Masse.

Lass uns doch mal einen Exkurs unternehmen.
Lass uns mal philosphieren was geschehe, wenn die Masse nicht mehr die willfähigen Untertanen wären...

Ich fange mal an:

Fakt ist, das ein sehr großer Teil unserer Gesellschaft auf Transferleistungen angewiesen ist, sei es Hartz 4, sei es Aufstockung des nicht ausreichenden Lohns, seinen es Minijobs die die Rente erhöhen, oder wie auch immer man es nennen mag.
Die Arbeitslosenzahlen spiegeln das ware Ausmaß nicht wieder, wie hoch die Bevölkerungsgruppe ist, von der wir hier reden...gleichsam sind aber genau diese es, die von dem bestehenden System am meisten im Stich gelassen wurden.
Die gängige Meinung, dass jeder sich in seinem "Schicksal" eingerichtet hat, lassen wir mal unbeachtet...nehmen wir also mal an, diese gingen auf die Straße und machen von ihrem Recht der Versammlungsfreiheit und des Protestes gebrauch, was wird passieren?

Dann haben wir den großen Teil der Menschen, die im 1. Arbeitsmarkt untergebracht sind, genug verdienen um sich ein angenehmes Leben, wobei angenehm dem subjektiven Empfindem des einzelnen geschuldet ist, zu gönnen und die jede sich bietende Möglichkeit ergreifen, ihr mühsam verdientes Geld vor dem Fiskus in Sicherheit zu bringen.
Ich rede hier nicht von Großgrundbesitzern, Geldadel oder überbezahlten Medien- oder Sportstars, sondern vom kleinen Häuslebesitzer der die Offerte seiner Bank versteht, ein luxemburger oder schweizer Bankkonto sinnvoll zu nutzen.
Was macht der wenn sich eine Bewegung von "unten" formiert?

Als nächstes widmen wir uns den Stützen der Gesellschaft, den viel gescholtenen "Vorbildern", nennen wir sie Politiker, Konzernvorstände, publizierende Wissenschaftler...allesamt Personen die durch Posten die sie inne haben, eigentlich genug Gestaltungsmöglichkeiten haben sollten Veränderungen herbei zu führen, die aber durch ihre "Nebentätigkeiten", also Lobbyarbeit, bezahlte Vorträge...Aufsichtsratsposten...usw. derart in ihrer Arbeitszeit beschnitten sind, dass sie für die Aufgaben des Jobs, der ihnen zu dieser Welt die Tür geöffnet hat, gar keine Zeit mehr bleibt.
Von Entlohnung oder gerechter Bezahlung, wollen wir in diesem Zusammenhang nicht sprechen, da diese sowieso die Vorstellungskraft des gutgläubigen Bürgers übersteigt, der den geleisteten "Mehrwert" in seine Berechung mit einfließen läßt.
Was passiert mit denen, wenn sich die "Bewegung" formiert?

@Felix, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicht so "weichgepült" formulieren würdest...denn Veränderungen kann man nur erzielen, wenn man bereit ist für seine Positionen Stellung zu beziehen und sich nicht für jeden Satz den einer falsch verstehen "könnte" im Vorfeld schon entschuldigt, dass nimmt den Argumenten die "Durchschlagskraft"...und man verschwindet in der Masse der "ich will doch allen Gefallen Leute"...! ;)
Davon gibt es in unserer Gesellschaft wahrlich genug! ;)
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Felix
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Felix »

Roern77 hat geschrieben:... nehmen wir also mal an, diese gingen auf die Straße und machen von ihrem Recht der Versammlungsfreiheit und des Protestes gebrauch ...
Genau da unterscheiden sich unsere Ansichten. Die Möglichkeiten beschränken sich eben nicht nur aufs Rumnörgeln, so wie du es jetzt darstellst. Man kann eben deutlich mehr tun. Man kann zum Beispiel anfangen kleine Sachen einfach mal selbst in die Hand zu nehmen. Protestieren ist ja ein nettes Mittel der Demokratie. Man kann aber nur für oder gegen etwas ganz konkretes Protestieren. Zum Beispiel für oder gegen ein bestimmtes Gesetz. Sonst ist der Protest reichlich sinnfrei, weil er nur wirken kann, wenn das Ziel verstanden wird. Man kann damit allein keine Revolution führen. Man muss auch nicht gleich einen kompletten gesellschaftlichen Umbruch vor Augen haben oder eine Bewegung, wie du so schön sagtest. Ich habe mich darauf bezogen, dass es schon viel bringen würde, wenn der Einzelne mehr Verantwortung und Courage zeigt.
Roern77 hat geschrieben:@Felix, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicht so "weichgepült" formulieren würdest...denn Veränderungen kann man nur erzielen, wenn man bereit ist für seine Positionen Stellung zu beziehen und sich nicht für jeden Satz den einer falsch verstehen "könnte" im Vorfeld schon entschuldigt, dass nimmt den Argumenten die "Durchschlagskraft"...und man verschwindet in der Masse der "ich will doch allen Gefallen Leute"...! ;)
Davon gibt es in unserer Gesellschaft wahrlich genug! ;)
Ich bilde mir eigentlich ein, niemand zu sein, der übermäßig viel Wert darauf legt, was andere von ihm denken. Wenn du das anders siehst, ist es mir aber auch egal. :D Wie gesagt bin ich auch kein Weltverbesserer, der für seine Meinung großartig kämpft oder jemanden überzeugen will. Vielleicht ist meine Meinung ja auch nicht die "richtige"? Da ich das nicht wissen kann, kann ich auch nicht gnadenlos für meine Behauptungen einstehen. "Durchschlagskraft" braucht man im Allgemeinen nur, wenn man etwas mit Gewalt durchsetzen will. Will ich aber nicht. ;) Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mich auch nirgendwo für einen Satz entschuldigt. Ich habe lediglich einige Worte angehängt, die verhindern, dass mein Geschriebenes missinterpretiert wird. Was hätte ich denn davon, wenn sich jemand beleidtigt fühlt, den ich garnicht beleidigen wollte?

Total konkret ohne schwammige Formulierungen kann nur der schreiben, der sich seiner Sache total sicher ist. Wie könnte ich mir bei so einem Thema total sicher sein? Das fände ich ziemlich vermessen.

Gruß, Felix
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Roern77 »

Hmmm....ohne dich beleidigen zu wollen, aber wenn du argumentierst bist du glatt wie ein Aal...aber die Diskussion hatten wir ja schon mal, da falle ich nur wieder auf die Sch*****! ;)
Da es dir ja auch egal ist, was die anderen von dir denken, macht dich mir ja so symphatisch! :D

Aber zurück zum Thema, ich habe nicht "Rumnörgeln" gemeint, ganz im Gegenteil.
Ich zielte eher auf einen grundlegenden Wandel ab, der wenn die Masse, das Volk, der Plebs einmal mobilisiert sich ausbreitet wie ein Virus und durch nichts zu stoppen sein wird.
Der Ruf nach Diktatur und starkem Mann setzt voraus (wir lassen die gängige Theorie der Finanz und Konzerndiktatur mal außer Acht) dass es grundlegende gesellschaftliche Wandlung gegeben hat, die das alte vorherschende System hinweg fegte.

Aber um deine Sichtweise aufzugreifen, ich stimme dir vollends zu, dass es sinvoll ist im Kleinen Veränderungen zu vollziehen, aber man sollte sich dann auch darüber im Klaren sein, das diese Veränderungen nur einen Effekt für den jeweils einzelnen erzielen, ob diese ökonomisch, sozial oder gewissensberuhigend wirken hängt von der Art der "Veränderung" ab.

Eigentlich habe ich meinen "Senf" dazu gegeben, weil ich gehofft hatte, dass auch die anderen Beteiligten dieser Diskussion sich zu Wort melden würden, aber scheinbar haben sie keine Lust oder es einfach noch nicht gelesen...dass du mir antworten würdest Felix, war mir klar und auch von mir erhofft... :mrgreen:

Aber mit den schwammigen Formulierungen, sieh es doch mal so, all diejenigen die auf ihren Meinungen beharren oder beharrten und in der Geschichte ihren Platz finden oder fanden, ob lobhuldigend oder abwertend haben 1. drauf gesch***** was andere von Ihnen dachten und 2. immer die Masse "überzeugen" können, insofern erfüllst du schon eine wichtige Voraussetzung um dich eklatant von der Masse abzuheben.

Jetzt fragt sich nur ob wieder die Bequemlichkeit siegt! ;)
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Felix
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Felix »

Roern77 hat geschrieben:... aber wenn du argumentierst bist du glatt wie ein Aal...
:D Ich verliehre einfach nicht gern.

Auch zum Thema: Mein Gedanke ist eigentlich der, dass ein gesellschaftlicher Umbruch nur dann funktioniert, wenn die breite Masse auch umdenkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine große gesellschaftliche Veränderung zur Zeit von Beständ wäre. Die aktuelle Gesellschaftsordnung ist exakt das was zur Menschheit passt. Und wenn man ehrlich ist, passt sie auch zu all denen, denen es heute nicht so gut geht. Wenn sie jetzt auf der anderen Seite säßen, würden sie sich nicht anders verhalten als die die da heute wirklich sitzen. Das ist nicht immer reine Boswilligkeit, oft eben auch einfach nur Bequemlichkeit. Es ist eben auch bequem nicht hinzuschauen. Solange das so ist, nützt es weder auf Politiker zu schimpfen, noch gegen oder für irgend etwas zu demonstrieren. Das Umdenken muss meiner Meinung nach beim Einzelnen beginnen. Nur verantwortungsvolle Individuen könnten auch langfristig eine bessere Gesellschaft führen. Ob diese Utopie funktionieren kann, weiß ich auch nicht. Aber ich fühle mich besser, wenn ich ab und zu mal versuche etwas verantwortungsvoller zu sein. :)

Gruß, Felix

P.S.: Ganz nebenbei eine schöne Diskussion. Ich würde mich auch freuen, wenn sich mehr Leute beteiligen würden. Aber ich glaube wir müssen den anderen wirklich Zeit lassen hinterher zu kommen. Das muss ja auch alles vorher gelesen werden. ;)
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WooF
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Re: Weltuntergang

Beitrag von WooF »

öhm, auch das Europaparlament ist Teil einer von uns demokratisch legitimierten Autokratie...
- und eben weil wir nur in einer ebensolchen demokratisch legitimierten Autokratie leben, haben wohl auch so viele schon ihren Glauben in die Demokratie verloren, eben weil sie noch nie in einer Demokratie gelebt haben...
- insbesondere in Bayern... :D

Energie sparen?
- oder "sparen, koste es, was es wolle..."?

zum Jahreswechsel 2011/12 haben die lokal verfügbaren Stromversorger wohl festgestellt, dass die Bürger beim Stromsparen recht erfolgreich sind...
und wie haben sie reagiert?
die Anschlusspauschale wurde von den LEW um 10€/Monat erhöht.
- dagegen kannst Du Dich eben durch Stromsparen nicht wehren...

Versicherungen überlegen, die Prämien zu erhöhen, wenn durch eine Wärmeschutzsanierung die Brandgefahr steigt (bisher ist es ihnen nur noch nicht erfolgreich gelungen, eine erhöhte Brandgefahr tatsächlich und stichhaltig nachzuweisen...
- aber ich denke, wenn sie nur weiter fleißig daran arbeiten, ist das nur eine Frage der Zeit... :()

sicher, ab 30km/h würdest Du Dir die Arme brechen, wenn Du versuchtest, beim Aufprall des Wagens dem Drang Deines Körpers Richtung Lenkrad Kraft Bizeps Einhalt zu gebieten...
(wobei, ich ja noch immer glaube, dass eher gestreckte Arme zum Brechen neigen...
- bei abgewinkelten Armen aber müsste der Daumen halten, was der Strecker des Bizeps an Kraft zu entwickeln vermag...)
was ich aber eigentlich sagen will: mir würde immer noch ein Auto mit 45PS reichen, die letzten Vertreter dieser Art unter den Neuwagen kann man aber fast schon an nur einer Hand abzählen...
und wenn man dann doch mal so ein Vehikel findet, ist da immer schon ein Airbag drin...
weil: man könnte ja von einer dieser Potenzkrücken, bei denen 90PS popelige 800kg anschieben ("Sprit sparen durch Gewichtsreduktion"), gerammt werden...
wenn die Höchstgeschwindigkeit statt bei 180 bei nur 140km/h liegen würde, müsste bspw. das Fahrwerk nicht so massiv ausgebildet werden.
- damit reduziert sich die bewegte Masse praktisch "wie von selbst"... ;)
nebenbei wären Fahranfänger vielleicht auch nicht so schnell durch Schnelligkeit überfordert. ;)

andererseits werden 200PS ggf. elektronisch wieder auf die Leistung reduziert, die die breitbereiften Räder denn auch auf die Straße bringen...

kurz: nicht nur beim Autokauf ist es unausweichlicher Stand der Dinge, dass man mehr bekommt (und natürlich auch bezahlen muss) als man eigentlich benötigt... :(
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Re: Weltuntergang

Beitrag von WooF »

(warum kann ich meine Beiträge nicht mehr "ändern"?)

beim Solarstrom wurden die Solarzellen zwar immer weiter verbessert, vor fünf Jahren aber war es noch Stand der Technik, dass die Solarpanels nur noch 20% ihrer ursprünglichen Leistung erbringen, wenn sie sich schließlich und endlich amortisiert hätten. :(
und weil die neueren Panels leistungskonstanter sein sollen, wurde die Förderung entsprechend gekürzt...
(ob die alte Förderung richtig kalkuliert war, ist freilich auch umstritten... ;))
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Felix »

WooF hat geschrieben:(warum kann ich meine Beiträge nicht mehr "ändern"?)
Das kannst du schon tun. Allerdings nur innerhalb der ersten 5 Minuten nach dem Posten.
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Re: Weltuntergang

Beitrag von WooF »

Felix hat geschrieben:Das kannst du schon tun. Allerdings nur innerhalb der ersten 5 Minuten nach dem Posten.
ha, toll...
und diese Korrektur darf dann wohl auch nicht länger als 5 Minuten dauern...
- gut zu wissen... ;)
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Felix »

Naja, das Ganze hat schon einen Sinn. In unserer Forumsversion kann man leider nur diese Variante wählen, oder man kann die Beiträge noch beliebig nachträglich "korrigieren". Leider eben auch, wenn schon andere geantwortet haben etc. Dazu kommt, dass nirgendwo vermerkt wird, ob und wann ein Beitrag nochmal nachträglich geändert wurde. Diese Möglichkeit bietet diese Forumsversion einfach nicht. Man kann sich zwar immer mal irren und nachträglich nochmal was korrigieren müssen, aber im Grunde sollte man ja bevor man auf Absenden drückt, seinen Text eh nochmal lesen. Wenn man dann einfach noch was ergänzen möchte, ist es eben sinnvoller einen weiteren Beitrag zu schreiben. Andere die den Thread verfolgen werden sonst garnicht darauf aufmerksam, dass der Autor noch etwas ergänzt hat.

Gruß, Felix
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Michi
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Re: Weltuntergang

Beitrag von Michi »

So - Ihr habt ja nach mehr Mitdiskutanten gefragt. Hier bin ich, :D

Ich bin aus meinen Tannennadeln wieder aufgetaucht und hab mir jetzt den Spaß gemacht alle Beiträge zu studieren. Irgendwie weiß ich nicht, wie ich mich noch sinnvoll einbringen kann. Ich habe zunächst den Eindruck, daß vielleicht schon alles von Euch aus den jeweiligen Blickwinkeln dargelegt wurde. Einzelne Zitate auszuwählen, um diese dann aus meiner Sicht zu "zerlegen", fände ich unmöglich/unsinnig/falsch. Natürlich habt Ihr, jeder für sich, erstmal recht.

Zwei Punkte sind mir beim Lesen aber spontan aufgestoßen:

Zunächst duesentriebs Wunsch nach einer parteiübergreifenden "Experten"-Regierung. Da schlägts dem Politologen das Faß mit der Krone ins Gesicht. :D Ob man jetzt Montis "Notregierung" in Italien wg. sehr spezieller momentaner Voraussetzungen als im Moment angemessen sehen mag, will ich hier mal undiskutiert lassen. Aber als einfaches warnendes Beispiel fällt mir da immer die gute alte Ostblockpraxis ein: Verteidigungsminister waren immer hochdekorierte Generäle - also wohl ausgewiesene Fachleute ihres Bereichs. Wir hatten Anfang der 80er zu Kohl-Beginn einen Herrn Wörner als Verteidigungsminister in Westdeutschland. Auch ein altgedienter Militär - nicht ganz so schlimm, daß ihn die Orden auf der Brust nach unten gezogen hätten, aber dennoch... Bei gleichzeitiger Reagan-Administration in den USA hing der Wandel vom kalten zum heißen Krieg am seidenen Faden.

Jetzt könnte man natürlich sagen, die Geschichte hätte diesen handelnden Personen ja recht gegeben. Dennoch vertrete ich die These, daß Militärs und Hardliner in solchen Positionen eher eine Gefahr darstellen. Ein "Experte" hat nun mal die menschliche Neigung, in seinem Leben Gelerntes auch in der Praxis anzuwenden. Sonst wäre ja alles Wissen für ihn komplett sinnlos. Diesen Leuten dann auch die uneingeschränkte Macht zu geben, dies zu tun....

Und selbiges gilt natürlich auch für alle anderen Bereiche. Jeder "Experte" hält naturgemäß durch sein Spezialwissen seinen Bereich für wichtiger. Das kennt doch jeder schon aus der Erfahrung aus der Schule. Der Sozialkundelehrer wird die Vermittlung von politischem Grundwissen immer über die Kenntnis des Satzes von Pythagoras stellen. Und der Mathelehrer...?

Und bei den Beiträgen vom Felix hab ich immer so das Gefühl im Hinterkopf, daß die "Revolution" in der DDR als Beweis für den Sinn der Veränderung des Einzelnen im Hintergrund rumspukt: Wenn jeder Einzelne aus seiner Bequemlichkeit aufwacht, zeigt die Geschichte, daß große Veränderungen möglich sind. (Felix, verbessere mich bitte, wenn ich Dich hier falsch interpretiere)

Da behaupte ich mal, daß trotz sicherlich ganz anderer Absichten von frühen Wortführern (die dann zunächst das Neue Forum repräsentierten - was daraus wurde, ist ja allgemein bekannt...) dieses alles nur möglich war, weil für die breite Masse ja ein "Vorbild" bestanden hat. Diese breite Masse hatte also auf jeden Fall Sympathien für sie, auch wenn keiner richtig wußte, was der Dritte Weg zwischen Sozialismus und Kapitalismus eigentlich sein sollte. "Wir sind das Volk" wurde ja sehr schnell zu "Wir sind ein Volk". Zur Not nimmt man dann halt doch lieber den Kapitalismus. Da weiß man, was man kriegt - nicht bedenkend, daß auch dieser Kapitalismus nur durch den "real existierenden Sozialismus" damals gezwungen war, heutige Auswüchse wie Lohndumping etc. zu vermeiden. Heut kann man ja niemanden mehr sagen: "Wenns Dir nicht paßt, geh halt in den Osten." Ich behaupte, wir hätten heute eine große Flüchtlingsbewegung in die DDR, wenn wir bei jetzigen Verhältnissen noch eine funktionierende selbige in der Nachbarschaft hätten. (Das ist jetzt die radikale Kurzversion.)

Wenn sich jetzt vergleichbar einige wirklich hehre Wortführer einer sinnvollen "ökologischen und sozialen Wende" (ich nenns der Einfachheit halber mal so) zu Vorreitern einer "Revolution" herausbilden würden, hätten sie mindestens zwei unlösbare Probleme:

1. Für die breite Masse gibt es gar kein erstrebenswertes Vorbild um mitzumachen (auch wenn es nur ansatzweise mit den Absichten dieser Wortführer zu tun hätte). Also riskiert man lieber nix.

2. Und selbst wenn es ansatzweise Erfolge gäbe, würden diese sich vergleichbar dem Neuen Forum in kurzer Zeit verflüchtigen.

Fazit: Insgesamt tendiere ich dazu - obwohl ich Kinder habe - mich dem grundsätzlichen Pessimismus von roern anzuschließen. Aber Pessimismus heißt ja nicht, daß man recht hat :wink:

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Re: Weltuntergang

Beitrag von WooF »

da sprichst Du was Wahres an: nicht nur, dass Vorbilder (oder Visionen) fehlen, wo's denn nun eigentlich hingehen soll, allzu oft haben allzu viele in jüngster Vergangenheit erfahren müssen, dass es eher schlechter als besser geworden ist...
- ob vor 20 Jahren in Mitteleuropa oder seit 2 Jahren im nahen und mittleren Osten...

der Buddhist sagt: "alles fließt.", der Bayer übersetzt: "ois geht'n Bach obi..." (alles geht den Bach runter)... ;)

früher haben wir gewitzelt "gestern noch standen wir vor einem tiefen Abgrund, heute sind wir einen großen Schritt weiter!"...
zum großen Schritt hat's bisher zwar noch nicht gereicht, ob's nur 'n Meter, 10 Meter oder gar 100 runter geht, wissen wir bis heute noch nicht...
eine Methode, die uns helfen würde, einen 10-Meter-Sturz zu überleben, wäre bei einem Meter Fallhöhe sicher übertriebener Aufwand und bei 100 Metern sinn- und nutzlos, aber gar nichts tun und einfach nur abwarten, bis uns die Massen aus den Ländern der sog. "Dritten Welt" über den Klippenrand drücken, ist wohl auch keine Lösung (für eine größere Allgemeinheit)...
- es sei denn, man ist wie ich Fatalist und glaubt, zum Überleben verurteilt zu sein und an die Unausweichlichkeit der Wiedergeburt... :(
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Re: Weltuntergang

Beitrag von WooF »

von 2011, aber immer noch aktuell: Volker Pispers
Mitternachtspitzen vom November 2012
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