Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

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WooF
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von WooF »

als Trabantfahrer sollte man doch eigentlich gelernt haben aufs Überholen zu verzichten... :lol:
selbst im Raumschiff und im Citronenjäger hab ich's noch immer nicht so mi'm Überholen...
das lohnt sich meistens doch gar nicht, an der nächsten Ampel sehen wir uns doch wieder... :roll:
oder gibt's bei euch keine Verkehrslichtzeichen (die meistens auf rot stehen, wenn man vorbeikommt)? :wink:

ich erinnere mich bei der Diskussion immer gerne an ein Experiment, das eine Auto-Zeitschrift Anfang der 1990er Jahre mal durchgezogen hat: Citroen Visa Diesel mit 90km/h Schnittgeschwindigkeit gegen BMW 850, der fahren durfte, was die Karre hergab...
von München nach Flensburg fuhr der BMW gerademal 15 Minuten raus...
in der Analyse zeigte sich dann, dass der Visa die Strecke (960km) mit einer Tankfüllung bewältigt hatte und einfach durchgefahren war, während der BMW zwei- oder dreimal zum Tankstop anhalten musste (und da musste erstmal eine Zapfsäule frei werden, dann tanken, dann anstellen zum Bezahlen und erst nach einer knappen halben Stunde ging's wieder weiter... ;))
der Visa hatte etwa 4,5l auf 100km (und damals war der Diesel echt noch deutlich günstiger als Benzin!), der BMW das gut vier- bis fünffache verbraucht.
und eine entspannte Fahrweise wurde im einfachen Visa und nicht im komfortablen BMW erlangt.
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- "ich ruf dann mal den Pannendienst..."
- "wozu das denn?! wir ham doch schon 'ne Panne!"

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WooF
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von WooF »

überhaupt, BMW...
wenn man damit wirklich Freude am Fahren hätte, würde man doch nicht so danach trachten, die Fahrzeit möglichst kurz zu halten... ;)

also ich genieße das bequeme, geräuscharme Fahren in meinen Potenzkrücken... ;)
- zugegebener Maßen durchaus auch auf dem Niveau von 120km/h... ;)
aber es macht mir auch nichts aus, mal mit 70 hinter einem LKW herzuzockeln...
meine Terminplanung läuft noch immer auf Trabant, da fallen solche Verzögerungen nicht so sehr ins Gewicht... ;)
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Felix
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von Felix »

Das mag alles soweit stimmen. Wirtschaftlicher fahren wird man bei höheren Geschwindigkeiten wohl kaum - siehe auch den anderen Thread wo Nordlicht wegen der Leistung seiner Zylinder fragte. Aber wir haben im letzten Jahr mehrmals die Strecke München - Lübeck zurückgelegt und ich kann dir versichern, dass es einen signifikanten zeitlichen Unterschied ausmachte, ob wir die Strecke mit dem Trabi oder mit dem Opel gefahren sind. Mit dem Opel überholen wir, wenn es die Verkehrssituation erlaubt, deutlich häufiger als mit dem Trabi. Je besser die Autobahn ausgebaut ist, desto einfacher ist das natürlich. Ich weiß auch nicht ob man Studien von vor 20 Jahren heute noch als Maß der Dinge ansehen kann. In der Zwischenzeit haben sich so ziemlich alle Faktoren die da einfließen maßgeblich verändert. Der Verkehr ist mehr geworden, die Autos sind schneller geworden, die Autobahnen besser ausgebaut usw. Auf der A9 zum Beispiel kann man bei relativ viel Verkehr noch relativ bequem sehr schnell fahren. Das wird auf 2-spurigen Autobahnen deutlich schwieriger. Allerdings weiß ich schon garnicht mehr wie eine viel befahrene Autobahn aussieht - hier oben gibs sowas nur um Hamburg rum. :D

Gruß, Felix
Was Loriot wirklich meinte: Ein Leben ohne Trabant ist möglich, aber sinnlos!
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WooF
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von WooF »

nö, so viel hat sich da gar nicht geändert...
die Autos könnten zwar potentiell schneller, die Autobahnen besser ausgebaut sein, aber durch die schiere Menge, kommt die Masse letztendlich nicht schneller voran...
die Untersuchung, die den Verzicht auf Überholen als "Zaubertrick" für "das schnellste Vorankommen für alle" benennt, ist neu...
- individuell mag der Einzelne - vereinzelt - auch mal schneller vorankommen.
- meistens kommt ihm das aber auch nur so vor, weil man die Überholten zwei Autos hinter einem im nächsten Stau zumeist dann doch nicht wiedererkennt (zumal in der üblichen "Gesichtlosigkeit" der aktuellen Modelle, bei der man sich das Kennzeichen hätte merken müssen).

Fakt ist: ich kann über Kissing/Mering fahren, dann verteilen sich die störenden Ampeln fast auf die Gesamtstrecke, und die weitläufigen Geschwindigkeitsbegrenzungen wirken sich weiter bremsend aus.
durch die Stadt habe ich etwa dieselbe Anzahl störender Ampeln (korrekt: Lichtzeichenanlagen) und dann auf der B17 (neu) freie Fahrt...
auf den 35km zu meinen Eltern bringt das unter günstigen Bedingungen etwa 10 Minuten, aber die Bedingungen sind eben nicht immer günstig.

die Hauptbremse aber bleibt das ampelbespickte Teilstück zur autobahnähnlich ausgebauten B17... :roll:

der Unterschied zwischen 100km/h (bei Nässe) und 140km/h laut Tacho (wenn es der Verkehr zulässt) auf den 20km B17 (neu) beträgt nur etwa 3 Minuten (da sind ja auch noch 'n paar Streckenabschnitte mit bei, auf denen nur 100 bzw. 120 erlaubt sind - auch wenn man sich nicht immer akribisch daran hält ;))!
auch wenn Du bis 160 Gas gibst: das einzige was schneller wird, ist die Leerung des Tanks, die Reisedauer wird maßgeblich von den Lichtzeichenanlagen - speziell in Augsburg - definiert...
von dem Stau, in dem ich letztens in München gehangen bin, brauchen wir gar nicht erst anfangen... ;)
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Felix
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von Felix »

Ich dachte wir reden über Autobahnen. Auf Landstraßen und in der Stadt gebe ich dir uneingeschränkt recht. Da bringt es meist so gut wie garnichts jemanden zu überholen. Auch Fahrstrecken von 20km sind nicht wirklich relevant, weil da die Teilstrecken auf denen man wirklich schnell fahren kann tatsächlich nicht ins Gewicht faööen. Ich sprach eher von Distanzen a la München - Brandenburg und jetzt neu München - Lübeck. Bei dichtem Verkehr kann man sich auch dem allgemeinen Fluss anpassen. Aber sobald der Verkehr moderat wird, bringt eine zügigere Fahrweise mit vielen Überholvorgängen mehrere Stunden Ersparnis. So konnte ich das zumindest bei uns beobachten.

Gruß, Felix
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WooF
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von WooF »

ja, stimmt, den Anteil der Autobahn an der Gesamtstrecke sollte man nicht außer 8 lassen.
aber die Knalltüten, die schon in aller Hergotts Früh jene Unfälle verursachen, die dann dafür sorgen, dass gar nichts mehr weiter geht, haben selten 200km Autobahn hinter sich, sondern eben nur 15km Landstraße oder Stadtverkehr und wollten "verlorene Zeit" wieder gutmachen. :roll:
(obwohl in der Früh sicher auch einige dabei sein dürften, die die Nacht durchgefahren sind und dadurch nicht mehr so konzentriert waren, wie sie's hätten sein sollen.)
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Re: Petition zum Thema Wirtschaftlichkeit neuer Autobahnen

Beitrag von WooF »

letzte Woche hatte ich mehrere Aha-Erlebnisse auf deutschen Straßen und Autobahnen...
am Montag hing ich auf der A99 (Nordumfahrung - vier Spuren werden auf drei reduziert) plötzlich im Stau...
über Oberschleißheim schien es trotzdem zügig weiter zu gehen, also habe ich die A99 verlassen, um über die B471 zur A8 zu gelangen...
kurz vor Dasing habe ich dann einen SUV überholt (KZKz), der kurz zuvor vor mir im Stau auf der A99 gestanden hatte...
bin zwar zügig vorangekommen, die klassische Route wäre aber offensichtlich doch schneller gewesen...

am Mittwoch habe ich mich auf den Wahnsinn eingelassen, in Neuperlach einen Rechner auszutauschen und eine Dockingstation zu liefern.
geplant war ein Arbeitsaufwand von ca. 30 Minuten, aber "Planen bedeutet, an die Stelle des Zufalls den Irrtum zu setzen"...
Rückfahrt also nicht, wie geplant, kurz nach 16:00 sondern um 17:15...
derweil war die Nordroute teilweise gesperrt, also lotste mich das Navi quer durch die Stadt (zur Wiesn-Zeit!) zur A96 (M-LL-LI) - 111 statt der üblichen 75km - und ich musste die Erfahrung machen, dass es sich auf drei Spuren dann doch erheblich entspannter fahren lässt als auf nur zwei...
freilich würde es helfen, wenn sich die Leute endlich mal ans Rechtsfahrgebot hielten und die Brummis - als Profis - eben aufs Überholen verzichten würden...
(aber diese "Profis" werden eben zunehmend von Zeitdruck gehetzt...
"die Vernunft verfolgt uns, aber wir sind schneller!" ;))
Felix hat geschrieben:Und wie soll das gehen? Sollen alle so langsam fahren wie der langsamste? Komm mal nach Lübeck, fahre insbesondere hinter einem Ratzeburger und überdenke deine Aussage. :D
Am Freitag hatte ich dann so einen Vogel hinter mir: kaum mehr als 75PS unter der Haube aber auf unübersichtlicher Strecke überholen müssen, obwohl in 8km Entfernung schon eine Überholmöglichkeit durch zweispurigen Ausbau angekündigt war und 500m vor unserem Bremsschuh der nächste LKW mit zwei Verfolgern auf weitere wartete...
- für mich der Grund, es gemütlich angehen zu lassen und auf die ausgebaute Strecke zu warten...
ich war schließlich auf dem Weg zur Arbeit und nicht auf der Flucht! ;)

und ich muss sagen, der BMW-Tempomat entspannt ungemein, wenn man mit 72km/h hinter einem LKW hertuckelt und nur Gas geben braucht, wenn es die Verkehrssituation auch erlaubt (danach kehrt das Fahrzeug von selbst wieder zur voreingestellten Geschwindigkeit zurück)...
leider wird das Einhalten großzügiger Sicherheitsabstände von anderen Verkehrsteilnehmern immer wieder gern als Aufforderung zum gefährlichen Überholen missverstanden (und wo wollte so einer hin, wenn gelassene Fahrer nicht Platz gelassen hätten?).
Sicherheitsabstand schafft nicht nur Raum zum Verzögern sondern auch Übersicht und ist Beschleunigungsstrecke zum Überholen...
- aber das lernt man wohl mit mehr als 70PS und ABS nicht mehr... :(

das Problem ist also noch immer das Volk, dass die Straßen okkupiert und kaum mehr als 20 Meter über die eigene Stoßstange hinaus denkt...
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