Forum des Bayrischen Trabant Clubs e.V.

und wieder ein Problem...
dass meine Hinterräder ein kleines Spiel haben (rechts hinten sind Lager, Achsstumpf und Radankerplatte neu) hielt ich bisher für normal, von Christians Trabbi weiß ich jetzt aber, dass das wohl doch nicht normal ist...
Festziehen ohne B8ung des vorgeschriebenen DreMos (180Nm?) - aber natürlich mit Gefühl - hat auch nichts gebracht...
jetzt befürchte ich, dass dieses Spiel der Grund sein könnte, warum mir rechts hinten schon zweimal die Führungsbolzen für die Radankerplatte abgerissen sind (eigentlich hatte ich ja gehofft, dass das an dem kaputten Radlager gelegen hätte )...

außerdem seltsam: vorne links kann ich die zentrale Bundmutter auch dauernd wieder festziehen (und neu sichern)...
- würde es wohl helfen, diese Mutter einfach mal prophylaktisch zu tauschen?
- oder muss ich das Problem tiefer suchen und abstellen?

hinten ist vermutlich der Lagersitz ausgeschlagen, wenn du trotz neuem Radlager Spiel hast (eh geh mal davon aus, das ein Markenradlager verbaut wurden ist). Da hilft nur neuer Querlenker!
Drehmoment lt. WHIMS 160-200 NM, das paßt also!

Hast du vorn Scharniergelenkwellen oder Gleichlaufgelenkwellen?

Bei Schaniergelenkwellen bibt es ein Sicherungsblech und bei Gleichlaufgelenkwellen ist es eine zu ersetzende Bundmutter!

Erster Schritt, ersetzen der Mutter und mit vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. WHIMS zur Raten ziehen! Gibt es als Download unter www.trabitechnik.com

Servus WooF,

das Spiel der Hinterräder (Radlager hinten sind bei Dir scheinbar ein running gag ), ist das an allen Stellen gleich groß, oder hat es eine stärkere Ausprägung wenn Du senkrecht zur Fahrbahn rüttelst?

Übrigens, das Teil zwischen Achsstumpf und Bremstrommel, da wo die Radbolzen drinstecken, ist die Radnabe.
Von den Radnaben gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Varianten: Für konischen und zylindrischen Achsstumpf.
Vielleicht eine blöde Frage, aber kann es sein, dass Du hier Teile falsch kombiniert hast?

Zu den notorisch lockeren Bundmuttern vorne, hm, also hierbei ist es so, wie JL geschrieben hat.

Es ist generell darauf zu achten alle Funktionsflächen sauber zu halten, bevor diese zusammengefügt und festgezogen werden.
Die Funktionsflächen vorne am Zusammenbau Antriebsgelenk-Radlager-Radnabe sind:
1 x Antriebsgelenk, 4 x Radlager 2 x Radnabe, 2 x Unterlegscheibe, 1 x Bundmutter.

Es ist schnell passiert sich Dreck- und Rostbrösel einzufangen, sobald die Bundmutter gelöst ist. Wenn Verunreinigungen eingequetscht werden, leidet zum einen die Fläche (Grate und Kerben) und zum anderen setzt sich mit der Zeit der Dreck und die Sache wird locker.
Bis man dieses dann bemerkt, hat der Zusammenbau Spiel und neuer Dreck ist eingedrungen.
Wenn nun die Mutter im belasteten Zustand (Fahrzeug steht auf den Rädern) festgezogen wird, ist das ungut!
Zum einen ist die Sache verspannt und ein Konvolut aus neuem Dreck und Spänen wird eingequetscht. Nach ner Weile wird es wieder locker. ...

Der einzige Weg sich diesem Teufelskreis zu eintziehen ist eine Demontage der Teile mit einer gründlichen Reinigung ALLER Funktionsflächen. Sollte eine oder gar mehrere Flächen beschädigt sein (Grate, Kerben, etc.), und dadurch eine vollflächige wie spielfreie Anlage der einzelnen Flächen zueinander nicht mehr gegeben ist, läuft die ganze Sache nicht mehr rund.
Mehr oder weniger starke Reibwertschwankungen sind die Folge.

Übrigens, weitere und oftmals unterschätzte Fuktionsflächen sind Gewinde. Schmutz / Rost in den Gewindegängen kann zu später losen Verschraubungen und den Verlust wesentlicher Teile führen.


Viele Grüße

JL hat geschrieben:hinten ist vermutlich der Lagersitz ausgeschlagen, wenn du trotz neuem Radlager Spiel hast (eh geh mal davon aus, dass ein Markenradlager verbaut wurden ist). Da hilft nur neuer Querlenker!

ha ja, dachte ich mir schon...
- bei der Gelegenheit kann ich dann auch gleich - wie vom TÜV schon zweimal gefordert - die Bremsschläuche erneuern...

naja, wollte heute eigentlich nur mal nachsehen, was da zwischendurch schon wieder so mahlt...
erster Verdacht: die Abdeckkappe hinter dem Lager ist lose, wodurch Wasser hätte eindringen können und das Lagerfett unbrauchbar wurde.
- wurde grundsätzlich bestätigt (Kappe war lose aber noch immer da, wo sie hingehört), aber das Fett machte eigentlich noch 'n ganz brauchbaren Eindruck...

beim Herausschlagen des Achsstumpfs kam dann auch schon gleich das hintere Radlager in Teilen mit...
- beim Herausfummeln der Kugeln (nur 7 gefunden - hoffe der Rest hat sich beim dammbruchartigen Auseinanderfallen der Republikflucht schuldig gemacht... ) dann bemerkt, dass der Kugelkorb des vorderen Radlagers auch schon Auflösungserscheinungen zeigt...

also den Lagersatz für die andere Seite reakti4t und eingebaut.
Nabe auf Stumpf hat wider Erwarten kein merkliches Spiel...
aber das hintere Lager lässt sich locker in den Sitz schieben.
hängt nur der Achsstumpf in den beiden Lagern ist kaum Spiel feststellbar, mit der Nabe wird's schon spürbarer, mit Rad könnte man meinen, die Zentralmutter sei nicht richtig festgezogen worden (diesmal am frei schwebenden Rad mit Druckluftschlagschrauber und anschließend mit 180 Nm mit DreMo-Schlüssel)...

ach ja, noch was: warum schlagen die Radbolzen immer nur hinten rechts auf diese komischen Haken in der Mitte der Bremsbacken?
- sind die Bremsbacken vielleicht seitenverkehrt eingebaut? (Haken gehört auf die Ankerplatte?)
- kann/soll man Haken oder Radbolzen so weit Abflexen, dass sie sich nicht mehr so schlagartig begegnen?

Servus WooF,

zur losen Abdeckkappe:
Wasser ist eine Sache, die nicht dorthin gehört, Staub/Schmutz, die Andere.
Wenn die Abdeckkappe richtig aufgesetzt wurde, bleibt die auch dort, so lange kein Überdruck entsteht.
Wenn man beim Auschieben der Radnabe recht schwungvoll ist, die Luft im Inneren keine Zeit hat nach vorne zu entweichen, macht es ein dezentes "plop" und die Abdeckkappe ist lose.

Zu Deinem Vorhaben an den Bremsbacken was abzuflexen Pfui... Extra-Pfui!

Also, dieses Phänomen haben vereinzelt auch andere.
Möglichkeit 1:
Die Bremsbacken-Zugfeder unten andersherum einhängen - also z. B. wenn die Haken von vorne sichtbar sind, Haken nach hinten.
Wenn das nix bringen sollte, Möglichkeit 2:
Backen ausbauen, die obere Zugfeder verbiegen. So verbiegen, dass die Stege der Bremsbacken am vormals geraden Draht der Zugfeder anliegen und auf diese Weise gezwungen werden am Ankerblech anzuliegen.
Anfangs nicht zu stark biegen, langsam hintasten.

Wünsche gutes Gelingen!


Sommersonnige Grüße

danke für die Tips...

vielleicht können wir das ja nächste Woche nochmal überprüfen...

Zitat:"aber das hintere Lager lässt sich locker in den Sitz schieben"

wenn sich da hintere Radlager locker in den Sitz schieben läßt, ist der Lagersitz ausgeschlagen!!!