Forum des Bayrischen Trabant Clubs e.V.

Hallo Zusammen,

wenn man sich in unserer Gesellschaft über Politik unterhält wird immer wieder deutlich, dass ein großes Glaubwürdigkeitsdefizit vorherrscht, was die "großen" Parteien in unserem Land anbelangt.
Da es jedoch keinen Sinn macht, der Einfachheit halber nicht wählen zu gehen, da man so unfreiwillig die Parteien unterstützt, die seit Jahrzehnten getriebene der Wirtschaft und Lobbyverbände sind, macht es Sinn kleinere Parteien zu wählen.
Die wohl aktuell bekannteste dürte folgende sein:

http://piratenpartei-bayern.de/

Ich bin dieser als Mitglied beigetreten.
Wäre ja möglich, dass der/die eine oder andere von euch es mir gleich tun, daher der Link .

Liebe Grüße

Jörn

anfang dieses "Superwahljahres" (als ob wir eine Wahl hätten! ) hatten wir die Diskussion schon:
'n Kumpel wollte (zur Zeit von Rot/Grün schon) mit Gleichgesinnten eine Partei gründen, die Interessen und Belange der Gewerbetreibenden im Landkreis unterstützt.
als Bestätitung von "wenn Wahlen etwas ändern könnten, wären sie verboten!" wurde aber bereits die Gründung in ein Corsett gezwängt, das kaum Bewegungsfreiheit mehr ließ, um - im Sinne der Interessengemeinschaft dringende - Änderungen tatsächlich auch angreifen zu können.
- eine Neuorganisation des Steuerrechts bspw....
(wie Kommunalpolitik und Steuerrecht zusammengehören, muss er mir bei Gelegenheit mal erklären... )

Fakt ist, dass die Strukturen der Politik von Haus aus so angelegt sind, dass sich eben so bald und so schnell nichts ändert; dass jeder Änderungsversuch gute Aussichten hat, im dem Sande zu verlaufen, der das Getriebe der Mühlen der Bürokratie schmiert...

das haben wir doch nach den 16 Jahren Kohl-Diät erlebt...
da wurden erstmal Millionen-Löcher unter dem Teppich versteckt, als die "falsche" Regierung gewählt wurde...
"in vier Jahren wird sich der Wähler schon eines Besseren besinnen..."
und als er's nicht tat, zog man den Teppich einfach ein Stückchen weiter und legte so weitere Löcher frei...

als Rot/Grün dann im Bundesrat - endlich und lang ersehnt - keine Mehrheit mehr hatte, wurden "Neuwahlen" erputscht...
das Ergebnis war eine "Große Koalition", die 2009 dann von Schwarz/Gelb - eine "stabile" "48 zu 46"-"Mehrheit" (komm's wie's wolle: solange alle MdB zu den Positionen ihrer Fraktion stehen, kriegen die anderen niemals mehr zusammen - das gilt hierzulande also schon als "stabil" ) - abgelöst wurde...
irgendjemand meinte, mittlerweile hätte Schwarz/Gelb ebenfalls ihre Mehrheit im BuRa verloren...
- wär' eigentlich Zeit für Neu-"Wahlen"...

man fühlt sich an einen alten DDR-Witz erinnert.
der Funktionär bummelt über den Stadtmarkt und sucht eine Melone...
nach wenigen Fragen weist man ihn zu einem Händler, der angeblich Melonen hätte...
"haben Sie Melonen?"
der Händler verschwindet ins Lager, kommt mit einer schweren Kiste wieder, öffnet den Deckel und fordert seinen Kunden auf: "Wählen Sie!"
der stutzt und meint: "Moment mal, das ist ja nur eine Melone. und da an der Seite beginnt sie auch schon zu faulen..."
"sehen Sie? genau wie bei den Wahlen..."

heute haben wir halt ganze Steigen angefaulter Früchte zur Auswahl...
- nur die ganz sauren und die bitteren sehen noch einigermaßen frisch aus...

Ich schlage hier mal so ganz leidenschaftslos diese Partei vor.

Wählt
http://www.mlpd.de/

Alle wollen immer was ändern. Ich wäre ja schon froh, wenn es mal eine Regierung schafft, den Status Quo zu erhalten und uns nicht immer weiter in die ******* reitet.

Gruß, Felix

erhalten is nich wirklich erstrebenswert...

Geschichte war zwar nie so mein Ding, aber ich sehe so viele Wiederholungen von denen man doch eigentlich wissen könnte, dass sowas schiefgehen wird...
- und dann frage ich mich natürlich immer wieder, was lernen diese BWL- und VWL-Schnösel eigentlich während der sieben Pflicht-Semester an der Universität?!
- oder erleben die das tatsächlich nur als "Sylvester an der Unität" (sprich: im Dauerrausch)?!

Ja es ist Zeit um was zu ändern

Daher habe ich mich auch entschieden mich politisch neu zu orientieren das mußte jetzt mal sein

Ahoi Piraten

Dürfen es auch Bisamratten sein ?

nic333 hat geschrieben: Ja es ist Zeit um was zu ändern

Was willst du denn ändern? Und wie?

Gruß, Felix

am Bildungssystem müsste deutlich geschliffen werden...

der mündige Bürger muss das Hinterfragen allgemein anerkannter "Wahrheiten" besser trainieren...
(aber kann das wirklich Ziel der Politik sein und werden?
- so eine geistige Totgeburt wie die derzeitige Regierungskoalition kann doch nur der allgemeinen Verdummung geschuldet sein...
ich meine, die FDP hat ja durchaus interessante Denkansätze im Wahlprogramm gehabt: Abschaffung der Wehrpflicht, die Homoehe und - freilich - die Liberalisierung der Gentechnik.
(da muss man jetzt nicht gleich zustimmen, ich find's nur mal interessant...)
OK, die Abschaffung der Wehrpflicht ist auch so fast geschafft, und mit der Liberalisierung der Gentechnik steh'n sie wohl ziemlich allein da...
aber dass die FDP ausgerechnet mit den Parteien koalieren wollte, die für Konservativismus stehen, für die Erhaltung des Bestehenden also, das will mir einfach nicht in den Kopf!
solche progressiven Ideen hätte die FDP vielleicht mit den Grünen oder auch mit der Linken weiterverfolgen können...
(wie gesagt, mit ihrer Einstellung zur Gentechnik, findet die FDP wohl nirgendwo so schnell Freunde... )
und mit einer rot-schwarzen Koalition hätte man auch wieder echt klare Mehrheitsverhältnisse geschaffen, statt nur darauf vertrauen zu können, dass alle anderen zusammen niemals mehr Stimmen zusammenbekommen (wenn sich denn auch alle Abgeordneten an den Fraktionskurs hielten).
- aber eine große Koalition wurde ja schon im Vorfeld kategorisch ausgeschlossen.

das ist ein Kindergarten und keine Regierungsmannschaft!

Ja das ist ja alles schön und gut. Aber mit "Das Bildungssystem müsste geschliffen werden" werden wir nicht weiter kommen. Man braucht schon konkrete Konzepte und muss dann auch konsequent danach Handeln. Woof, du bist natürlich kein Politiker und diese Forderung ist auch nicht an dich gerichtet, aber die Wahlprogramme sämtlicher Parteien lesen sich ähnlich schwammig. Ich traue konsequentes und strukturiertes Handeln inzwischen keiner einzigen Partei mehr zu. Mal abgesehen davon, dass das Meiste, was die von sich geben eh gelogen ist. Ich finde die Ansätze der Pirtatenpartei ansich nicht verkehrt. Als Informatiker bin ich für das Thema Datenschutz sehr sensibel und kann durchaus nur begrüßen, wenn man diese Themen ernster nimmt und mehr in den Fokus rückt. Als reine Protesthandlung würde ich der Partei auch allemal meine Stimme geben. Aber ob die da noch irgendwas reißen können? Ich bezweifle das sehr stark. Auch wenn das alles sehr fatal klingt, werde ich trotzdem weiter fleißig wählen gehen - meine Wahl wird dabei aber weiter eher das geringste Übel und nicht die Partei meiner Wahl sein.

Viele Grüße von der Küste, Felix

Keine Partei und deren unfähigen Politiker verdient gewählt zu werden.

trabidriver hat geschrieben:Keine Partei und deren unfähigen Politiker verdient gewählt zu werden.

Im Ansatz mag dies stimmen und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Piraten das gleiche Schicksal erleiden wie die "Grünen", doch darf es nicht sein garnicht wählen zu gehen, da man somit all diejenigen Parteien unterstützt die man doch als "unfähig" betrachtet.
Dann lieber eine Partei wählen, die keinerlei Chance hat in den Landtag/Bundestag zu kommen...Bibeltreue Christen/graue Panter/ich bin gegen alles und für jeden usw., so wird vermieden das die nicht abgegebene Stimme dem Pool der stillschweigenden Befürworter und "Immer so weiter Gestatter" zugerechnet wird.

OK, da stimme ich Dir zu.

Roern77 hat geschrieben:"Immer so weiter Gestatter"

Hier in Lübeck hat die SPD doch echt mit dem Spruch "Weiter geht's!" und daneben son verlogenes Grinsen geworben. Ich hab mich echt gefragt, was sie damit in der aktuellen Situation wohl meinen könnten.

Gruß, Felix

Felix hat geschrieben:Hier in Lübeck hat die SPD doch echt mit dem Spruch "Weiter geht's!" und daneben son verlogenes Grinsen geworben. Ich hab mich echt gefragt, was sie damit in der aktuellen Situation wohl meinen könnten.

na, "gestern noch standen wir vor einem tiefen Abgrund; heute sind wir einen großen Schritt weiter..."