nur eine kurze Frage. Bitte auch nur antworten, wenn man sich sicher ist. Ein Höhenspiel beim unteren Pleullager ist nicht zulässig oder? Es ist deutlich spurbar und dürfte ca. 0,2mm entsprechen. Der Motor erzeugt auch definitiv seit den Gebirgen in Norwegen ein ungutes Nebengeräusch. Nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Quelle schon gefunden habe. Sofern dieses Spiel (wie ich mal vermute) nicht zulässig ist, wird eh gleich der ganze Motor regeneriert. Nach der bisherigen Laufleistung lohnt da ein einzelner KW-Wechsel nicht mehr.
Gruß, Felix
Re: Höhenspiel am unteren Pleullager zulässig?
Verfasst: 06.11.2011 20:04
von Freeliner
Hallo Felix,
also Höhenspiel sollte nicht so viel vorhanden sein,
wie auf diesem Video:
Ich habe das Pleuelspiel immer so getestet,
wie hier beschrieben: http://www.motor-talk.de/forum/trabant- ... 53873.html
Wenn nur sehr wenig kippelt, war für mich alles in Ordnung.
Soweit ich weiß, ist ein Höhenspiel nicht korregierbar,
auch für eine Regenerierung einer Kurbelwelle nicht.
Gruss aus Waldkraiburg
Freeliner
Re: Höhenspiel am unteren Pleullager zulässig?
Verfasst: 06.11.2011 20:15
von marc
Hi Felix,
bist Du Dir sicher, dass es ein Höhenspiel ist. Etwas seitliches Spiel ist normal (Ich denke, das is das, was man in freeliners Video sieht).
Bei meinen diversen defekten Motoren lag der Schaden NIE am unteren Pleul. Halte das also für sehr unwahrscheinlich. Es gibt viele andere Stellen und Gründe warum ein Trabimotor "Nebengeräusche macht".
Ich würde nicht regenerieren anfangen, wenn Du nicht 100% sicher bist, was der Fehler ist.
Und: Ein Trabimotor fährt mit manch einem Nebengeräusch noch einige 10.000 km ....
Grüße in den Norden
Re: Höhenspiel am unteren Pleullager zulässig?
Verfasst: 06.11.2011 22:11
von Felix
Hallo ihr beiden,
danke für die Antworten. Ich war mir halt nicht so sicher, ob genau an dieser Stelle ein gewisses Höhenspiel vorhanden sein darf oder nicht. Scheinbar darf es nicht, was für mich auch Sinn macht. Ich bin mir sehr sicher, dass es sich um Höhenspiel handelt. Sonst hätte ich nicht so eine genaue Schätzung der Größenordnung angegeben. Das Kippeln ist bei mir auch vorhanden, aber deutlich spürbarer. Da es nicht so aussagekräftig ist, habe ich nicht genau darauf geschaut, aber ich würde schätzen es waren mind. +/- 2 Grad Kippspiel. Es ist allerdings in der Tat schwierig das Kippeln exakt vom Höhenspiel zu unterscheiden. Habe auch eine ganze Weile gefummelt bis ich mir sicher war.
Marc, der Motor ist jetzt ca. 75tkm gelaufen. Da kann man ihn durchaus auch auf Verdacht regenerieren lassen. Wenn erstmal ein ernsthafter Motorschaden vorliegt, lassen sich die meisten Teile nämlich nicht mehr regenerieren (so ist das zumindest überall nachzulesen). Das Spiel bei mir ist deutlich höher als in dem Video. Ich war mir nur nicht mehr so sicher, ob an dieser Stelle nun Höhenspiel vorhanden sein darf oder nicht. Da es sich bei dieser Laufleistung nicht lohnt nur die Welle zu ersetzen, kann man den Motor auch gleich vom Fachmann regenerieren lassen. Prinzipiell mach ich zwar lieber alles selbst, aber die Dichtflächen der Drehschieber plan schleifen kann ich natürlich nicht und dann bliebe nurnoch das Zusammenbauen der Einzelteile. Da werd ich wohl mal mein Sparschwein schlachten müssen.
Gruß, Felix
Re: Höhenspiel am unteren Pleullager zulässig?
Verfasst: 06.11.2011 22:17
von Felix
Achja, das bei dir der Fehler NIE am unteren Pleuellager gelegen hat, war wohl eher Zufall. Als ich den defekten Motor von Guzzi Futzi aus seinem Fahrzeug extrahiert hatte und ihn öffnete, fand ich ein bombenfestes unteres Pleuellager vor. Habe daraufhin gelesen, dass dies eine der Schwachstellen am Trabantmotor sein soll - sofern ich mich noch richtig erinnere. In jedem Fall war es bei ihm komplett fest. Da war sogar das Pleuel schon krumm, da das ja wohl mitten im Fahrbetrieb passiert ist.
Gruß, Felix
Re: Höhenspiel am unteren Pleullager zulässig?
Verfasst: 07.11.2011 07:40
von duesentrieb
Servus Felix,
einfache Antwort: Nein.
Bei einem spürbaren Höhenspiel (die von Dir ermittelten 0,2 mm) ist von einer weiteren Verwendung abzusehen. Da kann es schnell passieren, dass der Käfig der Zylinderrollen den wechselnden Belastungen nicht mehr gerecht wird, bricht (oder schon längst gebrochen ist) und der dann eintretende galloppierende Verschleiß dem Lager schnell den Garaus macht / frisst.
Für das Lagerspiel am großen Pleuelauge* gibt es keine verbindliche Angabe, da es nicht mit trivialen Mitteln zuverlässig zu messen ist, gilt auch für das Spiel des Lagers des kleinen Pleuelauges - Kolbenbolzen. (Kippen, rütteln, ..., sind höchst subjektive Messmehtoden.)
Das Lager des großen Pleuelauges ist typischerweise das Empfindlichste der Kurbelwelle. (Die Zentrifugalkräfte sorgen dafür dass sich in diesem Lager nur sehr wenig Öl halten kann.)
* Die Lagebeschreibung "unten" bitte vermeiden. Was ist unten? Kolbenstellung UT? Wie würdest Du dieses z. B. bei einem Boxermotor bezeichnen - das mittlere Pleuellager?
Re: Höhenspiel am unteren Pleullager zulässig?
Verfasst: 08.11.2011 06:27
von Felix
Hallo Düsentrieb,
danke für die (wie immer) professionelle Auskunft. Damit ist die Frage dann erledigt. Ich werde den Motor ganz ausbauen und zerlegen um zu schauen was noch so defekt ist. Aber dannach wird er so oder so komplett gemacht. Ist ja eh grad nicht so das Trabiwetter.
Wegen der Bezeichnung "unteres Pleuelauge". Fachlich gesehen wirst du wohl recht haben, aber dank fehlender Benzinpumpe sollte beim Trabantmotor das große Pleuelauge auch immer das untere Pleuelauge sein, oder irre ich mich? Trotzdem danke für den Hinweis. Werde versuchen es in Zukunft zu berücksichtigen.