
Dem einen oder anderen ist es schon vielleicht passiert, dass der mechanische Teil der EBZA-Geberplatte für unliebsame Geräusche, oder gar für eine Panne verantwortlich war.
Die Lager im Inneren machen Geräusche und/oder bekommen Spiel und der Magnetring schleift nach und nach den Hallgeber kaputt oder Im Extremfall blockieren die Lager und der Mitnehmer auf der Kurbelwelle ist dann auch hinüber.

Da die Lager mitsamt der Fettfüllung nicht neuer werden, ist es nur eine Frage der Zeit bis es zum Ausfall kommt.
Mittlerweile werden die Teile rar und entsprechend teuer.
Aber so lange muss man nicht warten, denn die Lager lassen sich ersetzen. Folgend die Prozedur:
Werkzeuge:
Schraubstock, Gabelschlüssel SW10, Bleistift, Bohrmschine mit Bohrer 2,0 / 4,0 mm, 90° Senker, Durchtreiber 3 - 3,5 mm, kleiner Hammer, Schraubendreher (bei Schlitzschraube), Gabel-/Ringschlüssel SW 6 / 7, Putztücher, Metallsäge
Materialien:
2 x Rillenkugellager 609Z, oder vergleichbare Qualitätslager (SKF, FAG)* mit Dichtscheiben beiderseits
3 x Senkschraube M3,5 oder M4, Länge 7 mm (längere Schrauben anschließend kürzen)
3 x Wellscheibe oder Federring M3,5 oder M4
3 x Mutter M3,5 oder M4
Bremsenreiniger, etwas Mehrzweckfett, ggf. Lackstift
- Platine abbauen, M6-Mutter abschrauben, Einzelteile ab-/ entnehmen (Einbaulage merken!)
- Grundplatte und Lagerdeckel mit Bleistift markieren (wegen Einbaulage)
- Die Nieten an der Vorderseite mittig mit 2 mm Bohrer vorbohren
- Mit 4 mm Bohrer - behutsam ansetzen - die Nietköpfe von der Vorderseite aus anbohren / entfernen
- Die Nietreste an den Lagerdeckeln mit Durchtreiber o. ä. entfernen - Achtung! Die Zwischenscheibe kann herausfallen!
- Die Lager aus den Lagerdeckeln drücken - geht mit bloßen Fingern
- Eventuell vorhandene Verformungen an den Lagereckeln richten
- Bei Verwendung von M4-Schrauben; die Bohrungen der Lagerdeckel auf 4 mm aufbohren und entgraten
- Die Senkbohrungen der Grundplatte gemäß der Schraubenköpfe senken (Sonst steht die Platine über)
- Alle Teile gründlich reinigen
- Lagerdeckel innen dünn fetten und die neuen Lager reindrücken (nicht verkanten), Zwischenscheibe leicht fetten und einlegen
- Lagerdeckel mit Senkschrauben + Wellscheibe/Federring + Mutter gemäß markierter Einbaulage an der Grundplatte befestigen
- Bei Bedarf; überstehende Schrauben an der Mutter bündig absägen, Schraubenköpfe / Muttern mit Lackstift anpinseln
- Einzelteile montieren (Schaft der Kupplungswelle leicht fetten, Loch im Magnetring Richtung Nut für Mitnehmer), M6-Mutter sichern
Bitte Beachten:
Je nach Toleranzlage von Mitnehmer mit dem viereckigen Kunststoffzapfen, kann es sein, dass dieser womöglich die Muttern berührt.
Die überholte Geberplatte zunächst ins Zündungsgehäuse legen, mit den Fingern festhalten und die Kurbelwelle drehen.
Sollte der Zapfen die Muttern berühren, dann den Zapfen etwas kürzen.
*Zu den Kugellagern noch eine Anmerkung:
Bei den Herstellern SKF und FAG kann man davon ausgehen, dass die in diesem Anwendungsfall wieder für Jahrzehnte unauffällig funktionieren. Von Discount-Billiglagern würde ich abraten, schade um die Arbeit.
Gutes Gelingen und allzeit gute Fahrt!

LG